Schmiergeldskandal: Erneut Korruptionsermittlungen gegen General jener russischen Armee

Ermittler in Russland haben einen weiteren General der russischen Armee wegen der mutmaßlichen Annahme von Schmiergeldern in besonders hohem Umfang festgenommen. Es seien Korruptionsermittlungen gegen General Waleri Mumindschanow eingeleitet worden, teilte das russische Ermittlungskomitee auf Telegram mit. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft.

Es ist bereits die fünfte Festnahme eines Generals inmitten zahlreicher
aufgedeckter Skandale in der russischen Armee. Ranghohe Militärs wie der frühere stellvertretende Verteidigungsminister Pawel Popow sollen sich im Amt
bereichert haben
. Mumindschanow
ist als Vizekommandeur des Militärbezirks Leningrad für die Logistik
zuständig, früher arbeitete er im Verteidigungsministerium. Den
Ermittlungen zufolge nahm er im Zuge des Abschlusses von Lieferverträgen
für Uniformen Bestechungsgelder von mehr als 20 Millionen Rubel
(rund 202.000 Euro) an.

Wegen des Korruptionsverdachts würden nun
die Vermögensverhältnisse des Generals auf Rechtmäßigkeit überprüft, teilten die Ermittler mit.
Mumindschanow und seine Familie besäßen Immobilien in Moskau
und in Woronesch mit einem Wert von mehr als 120 Millionen Rubel.

Seit April gerieten in Russland
bereits mindestens zehn Militärvertreter wegen Korruption oder Betrugs
ins Visier der Strafverfolgungsbehörden, darunter neben Generälen auch
hochrangige Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums in Moskau. Die
Ermittlungswelle setzte ein, kurz bevor im Mai der damalige
Verteidigungsminister Sergej Schoigu überraschend entlassen wurde
. Hinter den zunehmenden
Korruptionsermittlungen gegen russische Militärvertreter vermuten
Beobachter eine Säuberungskampagne. Der Kreml versichert hingegen, dass
es sich um normale Korruptionsermittlungen in einem Bereich handele.