Schiffsbau: Landesregierung in Niedersachsen beschließt Einstieg für Meyer Werft

Die niedersächsische Landesregierung hat den Einstieg bei der finanziell angeschlagenen Meyer Werft beschlossen. Sie will für 200 Millionen Euro zunächst 40 Prozent der Anteile an der Werft kaufen, wie die Staatskanzlei in Hannover mitteilte. Für den Einstieg ist eine Bürgschaft in Höhe von rund einer Milliarde Euro geplant, um die Werft für die kommenden Jahre abzusichern.

Nach dem Beschluss im Kabinett fehlt noch die Zustimmung des Haushaltsausschusses im Landtag. „Angesichts der Bedeutung der Werft weit über die Region hinaus war diese Entscheidung unter dem Strich zwingend“, sagte Niedersachsens Finanzminister Gerald Heere (Grüne). Die Werft sei ein „industrielles Schlüsselunternehmen“, das Tausende Arbeitsplätze sichere. Rund 20.000 Beschäftigte in Deutschland sind von der Meyer Werft direkt und indirekt abhängig – etwa die Hälfte davon in den Standorten in Niedersachsen.

Der Konzern im Emsland steckt in einer schweren Krise. Der Grund dafür sind unter anderem die stark gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise in den vergangenen Jahren – was den Schiffsbau unrentabel macht. Der Bund und das Land Niedersachsen haben Mitte August angekündigt, bei dem Unternehmen einzusteigen und die Meyer Werft zeitweise zu verstaatlichen. Insgesamt geht es um 400 Millionen Euro für 80 Prozent der Anteile am Unternehmen. Ein permanenter Einstieg des Staates sei aber nicht geplant.