Schaeffler kündigt Abbau von 4.700 Stellen an
Der Herzogenauracher Auto- und Industriezulieferer Schaeffler streicht angesichts einer Schwäche im Industriegeschäft und der Flaute bei Elektroautos mehrere Tausend Arbeitsplätze in Europa. Insgesamt fielen 3700 Stellen weg, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Allein in Deutschland seien etwa 2800 Stellen betroffen. Details kündigte Schaeffler bis Jahresende an. Das Unternehmen verspricht sich von dem Umbau Einsparungen von jährlich etwa 290 Millionen Euro bis 2029.
Ein Grund für den Umbau sei die Integration von Vitesco, durch die Arbeitsplätze in der Verwaltung wegfallen. Dazu kommt eine Flaute in der Industriesparte, die unter der schwachen Nachfrage in Europa leidet und im dritten Quartal einen Rückgang bei Umsatz und Gewinn verzeichnete. Schaeffler hatte das Geschäft in den vergangenen Jahren mit mehreren Zukäufen ausgebaut. Der Umbau trifft nun Werke, die im Zuge dieser Übernahmen zu Schaeffler kamen: So sollen die Aktivitäten von Melior Motion in Hameln, die 2022 übernommen worden waren, aufgegeben werden.
Auch in der Autosparte wird weiter umgebaut. Das trifft zum einen das Geschäft mit Verbrennertechnik, das nach und nach reduziert wird, zum anderen aber auch Teile für Elektroautos: Schaeffler sei in der Vergangenheit von einem stärkeren Wachstum ausgegangen, das nun ausbleibe. Dazu komme der hohe Wettbewerb, der auf die Preise drücke.
Im dritten Quartal gingen die Erlöse währungsbereinigt um 1,1 Prozent auf knapp vier Milliarden Euro zurück, der Betriebsgewinn vor Sondereffekten sank um 44,9 Prozent auf 187 Millionen Euro. Abwärts ging es in der Industriesparte und im Autogeschäft, während das Geschäft mit Ersatzteilen von Fahrzeugen deutlich zulegte.