Satellitenbilder aufgetaucht – Kim Jong-un und Putin zusammensetzen neue Mega-Brücke
Zwischen Russland und Nordkorea entsteht eine neue Brücke. Das Mega-Bauprojekt zwischen Wladimir Putin und Kim Jong-un schreitet offenbar in Rekordtempo voran – das zeigen aktuelle Satellitenbilder.
In Rekordzeit wächst derzeit eine neue Brücke von Russland nach Nordkorea, das geht aus einem Bericht des US-Nachrichtenmagazins „Newsweek“ hervor. Das riesige Bauprojekt vom russischen Präsidenten Wladimir Putin und Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un zwischen ihren beiden Staaten machte in den vergangenen sechs Monaten erstaunliche Fortschritte, das zeigen Satellitenbilder, die jetzt vom „Center for Strategic and International Studies“ (CSIS), einer Denkfabrik in Washington (USA), ausgewertet wurden.
Mit dem Bauprojekt wird die erste Straßenbrücke zwischen den beiden Ländern über den Tumen-Fluss entlang der gemeinsamen Grenze gebaut. Das gesamte Projekt soll inklusive Brücke und zahlreichen Zugangsstraßen insgesamt drei Meilen – also rund 4,8 Kilometer – umfassen, berichtet „Newsweek“.
„Das Tempo, mit dem der Bau der Straßenbrücke voranschreitet, und das anhaltend hohe Niveau des Schienenverkehrs in den zuvor stillgelegten Rangierbahnhöfen zwischen den beiden Ländern sind klare Anzeichen für die Bedeutung und die Ausweitung des Handels zwischen beiden Ländern während des andauernden Krieges Russlands mit der Ukraine“, schreiben die CSIS-Analysten Joseph S. Bermudez Jr., Victor Cha und Jennifer Jun, die den Bericht am 27. Oktober verfassten.
Das Projekt ist demnach eine der Initiativen, die aus einem umfassenden Abkommen hervorgegangen sind, das der nordkoreanische Führer und der russische Präsident während Putins Besuch in Pjöngjang im vergangenen Jahr unterzeichnet haben.
Das Abkommen ließ Moskau und Pjöngjang militärisch so eng wie seit dem Kalten Krieg nicht mehr zusammenarbeiten, woraufhin Nordkorea nur wenige Monate später Tausende von Soldaten entsandte, um Russland im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen.
Auf russischer Seite erstrecken sich die Bauarbeiten bereits 110 Meter in den Fluss hinein. Die Arbeiten an den tragenden Pfählen, die die Brückenpfeiler später stützen sollen, wurden abgeschlossen.
Auf nordkoreanischer Seite reichen die Bauarbeiten sogar schon 150 Meter in den Fluss hinein. Sechs Brückenpfeiler wurden an Land bereits errichtet, und die Aushubarbeiten für zwei weitere Stützpfeiler sind abgeschlossen, teilte CSIS mit. Auch die Zufahrtsrampe und das Widerlager, die die Fahrbahn mit dem Untergrund verbinden, sind fast fertiggestellt.
Geschaffen wird in Nordkorea zudem ein neuer Grenzübergang mit Zollgebäude, einer Fahrzeugwerkstatt, mehrere Nebengebäude und einem angrenzenden Parkplatz. Laut dem Bericht soll dieser Parkplatz möglicherweise für den Lkw-Umschlag genutzt werden, wobei die Fahrer an der Grenze wahrscheinlich ausgetauscht werden – eine Ausreise aus Nordkorea wird ihnen nicht gestattet.
Putin kündigte im September während eines Wirtschaftsforums in Wladiwostok an, dass die Brücke im kommenden Jahr eröffnet wird. Das wäre nur zwei Jahre nach den gemeinsamen Planungen. Auch die Autoren des Berichts gehen bei dem derzeitigen Arbeitstempo und Ressourceneinsatz und trotz des anstehenden Winters davon aus, dass das Projekt voraussichtlich im ersten Quartal 2026 eröffnet wird.
coh
Source: welt.de