Sanierung in Eigenleistung: Die Selbermacher
Wo verlaufen eigentlich die Rohre? Um das herauszufinden,
mussten Angela Zohlen und Ulrich Kretschmann erst mal graben. „Wir haben
so viel gegraben!“, erinnert sich Zohlen. Die 64-Jährige steht da, wo sie sich
abgerackert hat: in einem kleinen Ferienhaus von 1956 in
Mecklenburg-Vorpommern, das jetzt, vier Jahre nach der ersten Schippe Erde, zum
Kleinod geworden ist. Helles Holz, ein modernes, salbeigrün gefliestes Bad, überhaupt
viel Grün, draußen Kiefern, Waldmeister und japanische Gräser, ein Stück die
Straße runter der helle Ostseestrand. Kretschmann spielte dort schon als Junge,
das Häuschen gehörte
seiner Familie. Als sein Vater starb, entschied das Berliner Paar nach langem
Überlegen, die Schwestern auszubezahlen und das Haus zu sanieren. Zohlen und Kretschmann sind
Künstler ohne große finanzielle Rücklagen, also war klar: Sie würden so viel
wie möglich selbst machen müssen.