Russland/Syrien | Jenseits Assads fehlenden Reformwillen war man in Moskau nicht erbaut
Bei Treffen im Kreml hatte Präsident Putin seinem Gast Assad mehrfach einen flexibleren Kurs gegenüber der Opposition, eine Verfassungsreform und mehr Integration aufständischer Regionen empfohlen. Er stieß auf taube Ohren
Ein Anruf aus dem Kreml kann Leben retten. Das gilt zumindest für das Leben des gestürzten syrischen Machthabers Baschar al-Assad. Als dessen Soldaten desertierten und Funktionäre der Baath-Partei aus ihren Büros flohen, bot Russlands Präsident dem syrischen Staatschef politisches Asyl an. Offen ist nur noch, ob Wladimir Putin ihn selbst anrief. Mit dem Asyl bewahrte er den Entmachteten mutmaßlich vor dem Schicksal des Libyers Muammar al-Gaddafi, der im Oktober 2011 von einem Mob gelyncht wurde. Die Bilder vom Ende Gaddafis, so heißt es in der russischen Administration, hätten Putin schwer beeindruckt.
Gute Beziehungen zu Syrien erbte die Russische Föderation von der Sowjetunion. Seit der Machtübernahme von Hafiz al-Assad, dem Vater von Basc