Russland: Gericht spricht Uniper Recht uff 13 Milliarden Euro Schadensersatz zu

Dem im Zuge der Gaskrise verstaatlichten deutschen Energiekonzern Uniper steht laut einem Schiedsspruch ein Schadenersatz in Milliardenhöhe durch den russischen Gazprom-Konzern wegen nicht gelieferter Gasmengen zu. Weil Gazprom seine Lieferungen im Juni 2022 stark reduziert und wenig später gänzlich eingestellt hatte, habe ein Schiedsgericht Uniper 13 Milliarden Euro Schadenersatz zugesprochen, teilte das Düsseldorfer Unternehmen mit. Demnach fiel das Urteil bereits am Freitag.

„Dieses Urteil schafft Rechtsklarheit für Uniper„, teilte Uniper-Chef Michael Lewis mit. „Mit dem Kündigungsrecht, das wir im Schiedsspruch erhalten haben, beenden wir die Verträge mit Gazprom Export.“ Uniper werde nun die rechtlich noch geltenden Verträge mit Gazprom offiziell kündigen, teilte das Unternehmen mit. 

Zugleich ließ es durchblicken, dass mit einer tatsächlichen Begleichung der Schulden durch Gazprom kaum zu rechnen sei. „Aus heutiger Sicht ist noch nicht klar, ob nennenswerte Beträge zu erwarten sind“, teilte der Uniper-Chef mit. Diese würden nach Unternehmensangaben dem Bund zufließen, der seit 2022 über 99 Prozent an Uniper hält.

Uniper macht seit dem vergangenen Jahr wieder Gewinn

Uniper hatte die Verträge mit Gazprom im Jahr 2016 übernommen. Das Unternehmen war dabei vor allem im Gasgeschäft aktiv und bezog Erdgas aus Russland. Als 2022 nach dem Angriff auf die Ukraine die Lieferungen ausblieben, ging Uniper fast pleite. Der Bund sprang mit 13,5 Milliarden Euro ein und übernahm den Konzern. 

Bereits zu Beginn des Jahres 2023 ging es für das Unternehmen wieder aufwärts. Im vergangenen Jahr fuhr der Konzern Gewinne in Höhe von 4,4 Milliarden Euro ein. Die Rückzahlungen an den Bund sollen ab dem kommenden Jahr beginnen.