Russische Bedrohung: Strobl will Abwehrdrohne für jedes die Polizei prosperieren

Als der russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalnyj sich 2020 nach dem Giftanschlag in Ibach im Schwarzwald zur Erholung aufhielt, registrierte die baden-württembergische Polizeiführung, wie groß die Bedrohung durch fremde staatliche Mächte und die neue geopolitische Lage ist. Der 2024 in Russland gestorbene Nawalnyj benötigte Schutz vor Angriffen des russischen Geheimdienstes und vor Drohnenausspähungen.
Bis 2022 baute die baden-württembergische Polizei am Standort der Hubschrauberstaffel am Frachtzentrum des Stuttgarter Flughafens eine Einheit zur Drohnenabwehr auf. Erst war es nur ein Trainings- und Kompetenzzentrum, seit dieser Woche ist dort das „Drohnenabwehr-Zentrum“ (D-KAZ) stationiert. Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl (CDU) sagte, ein nächster Schritt müsse die Entwicklung einer national einsetzbaren Abwehrdrohne für die Polizei sein, „die nicht in Asien“ entwickelt werde. Dazu werde er 2026 zu einer Konferenz einladen.
Fast alle Bundesländer haben in Drohnenabwehr investiert
Im Hubschrauberhangar haben Martin Landgraf, der Chef der Hubschraubereinheit, und Anton Saile, Präsident des Polizeipräsidiums Einsatz, am Mittwoch einige Gerätschaften zur Drohnenabwehr aufbauen lassen: Über technische Details sprechen die Polizisten ungern, jede zusätzliche Information könnte gegnerischen Staaten oder Kriminellen nutzen.
Die Polizei verfügt an mehreren Standorten über Störsender, Abhöranlagen und sogenannte „Jammer“, mit denen die Steuerung von Drohnen elektronisch beeinflusst werden kann. „Nicht jeder Streifenwagen kann die Technik zur Drohnendetektion vorhalten“, sagte Polizeipräsident Saile. Die Detektionsgeräte seien sperrig und erforderten Spezialkenntnisse. Großveranstaltungen wie die Fußballeuropameisterschaft 2024 und nun die Weihnachtsmärkte aber muss die Polizei permanent vor Drohnen schützen. 2024 gab es allein in Baden-Württemberg 144 Sichtungen. An Flughäfen kam es seit Jahresbeginn zu 123 Vorfällen. Abschüsse sind riskant, denn der Absturz einer 20 Kilogramm schweren Drohne kann Menschen gefährden.
Der Chef der Hubschrauberstaffel Martin Landgraf sagte, dass die „kurzen Innovationszyklen“ die Polizei zu permanenten Investitionen zwingen würden. Fast alle Bundesländer haben in die Drohnenabwehr investiert. Die Herausforderungen liegen in der Verbesserung der Zusammenarbeit von Länderpolizeien, Bundeskriminalamt und Bundeswehr. Darüber wird auf der Innenministerkonferenz in Bremen in der nächsten Woche beraten. Einige Bundesländer fordern die Erstellung eines nationalen Drohnenlagebildes.
Source: faz.net