Rücktritt denn SPD-Generalsekretär: Olaf Scholz hofft gen Rückkehr von Kevin Kühnert in die Politik

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich für eine Rückkehr des zurückgetretenen SPD-Generalsekretärs Kevin Kühnert nach seiner Genesung in die Politik ausgesprochen. In der RTL-Sendung RTL Direkt spezial – Am Tisch mit Olaf Scholz sagte er, er habe großen Respekt vor Kühnerts Entscheidung für dessen Gesundheit. 

„Viel zu viele machen einfach
weiter, obwohl sie nicht mehr richtig können. Und meine Hoffnung ist,
dass er sein großes Talent auch mal wieder einbringt in die Politik.“ Er
habe gern mit Kühnert zusammengearbeitet. In der Politik herrsche viel Druck, sagte Scholz weiter.
„Aber ich habe mir sehr früh angewöhnt, mit dem Druck umzugehen und
mich auch nicht hetzen zu lassen.“ Das gelte gerade bei
Fragen wie Krieg und Frieden.

Der bisherige SPD-Generalsekretär Kühnert war zuvor aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten. Sein Nachfolger ist der bisherige Vize-Fraktionsvorsitzende Matthias Miersch. Scholz und Kühnert waren sich nicht immer einig: Als Juso-Vorsitzender organisierte Kühnert eine große Kampagne gegen die Große Koalition und stand auch der Idee von Scholz als Parteivorsitzendem eher skeptisch gegenüber.

Scholz will Grenzkontrollen und Anschubprämie behalten

Im Interview äußerte sich Scholz auch zu anderen aktuellen Themen. So bekräftigte er die Kontrollen an den deutschen Grenzen. Sie sollten so lange wie möglich
fortgesetzt werden, sagte er. Er räumte aber auch ein, dass die Kontrollen gerade viel Ärger machten. Seit
dem 16. September werden an sämtlichen deutschen Grenzen Kontrollen
durchgeführt
, um die Zahl unerlaubter Einreisender einzudämmen. Neu sind
die Kontrollen an den Landgrenzen zu Dänemark, Belgien, den Niederlanden
und Luxemburg.

Zudem äußerte er sich skeptisch
über die Wirkung der geplanten Anschubprämie für Langzeitarbeitslose
bei Job-Aufnahme
. Er teile die Theorie vieler
Leute nicht, dass man jemanden zur Arbeit locken muss, sagte er. „Weil ich glaube, wir sind
alle zum Arbeiten geboren.“ Das sehe allerdings nicht jeder so. Die geplante Prämie von 1.000 Euro für eine Jobaufnahme nütze eventuell nicht, sagte Scholz. „Aber schaden tut es auch nicht weiter.“ Natürlich regten sich nun aber
Menschen auf, die jeden Morgen arbeiten gingen und keine Prämie
bekämen.