Rekordgehälter zu Händen Amerikas Konzernchefs

Die Chefs der größten amerikanischen Unternehmen haben im vergangenen Jahr mit ihren Gehaltspaketen neue Rekorde erreicht. Laut einer Analyse des amerikanischen Beratungsunternehmens Equilar haben die Vorstandsvorsitzenden der 100 umsatzstärksten amerikanischen Unternehmen im Schnitt rund 23,7 Millionen Dollar erhalten, das waren 11,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Festvergütung macht dabei für viele Spitzenmanager oft nur einen Bruchteil der Gesamtvergütung aus. Der weitaus größte Teil der Bezahlung entfällt auf variable Gehaltsbestandteile. Grund für den Anstieg sind vor allem die langfristigen Vergütungsbestandteile, die an die Aktienkursentwicklung gekoppelt sind. Der amerikanische Aktienindex S&P 500 steig im vergangenen Jahr um rund 25 Prozent.

Ganz oben auf der Liste der Spitzenverdiener steht Hock E. Tan, der 72 Jahre alte Chef des Halbleiterkonzerns Broadcom. Der Wert seines Gehaltspakets wird auf fast 162 Millionen US-Dollar beziffert. Den vollen Wert erhält er in einigen Jahren allerdings nur unter bestimmten Bedingungen, so muss er laut dem Wall Street Journal für weitere fünf Jahre im Amt bleiben, in denen er keine weiteren Boni erhält. Zwei weitere Spitzenmanager bekommen auch dreistellige Millionengehälter: Nikesh Arora, der Chef des kalifornischen IT-Sicherheitsunternehmen Palo Alto Networks erhält ein Paket im Wert von 151 Millionen Dollar. Bestbezahlte Frau ist Sue Y. Nabi. Die Chefin des Kosmetikherstellers Coty erhält ein Paket im Wert von 149 Millionen Dollar. Weil die langfristigen Belohnungen oft verzögert ausgezahlt werden, können die Vergütungspakete im Wert bei schlechter Kursentwicklung grundsätzlich auch noch erheblich fallen.

Nikesh Arora
Nikesh AroraREUTERS

Weit oben auf der Liste stehen weitere bekannte Namen aus der amerikanischen Tech-Branche wie Apple-Chef Tim Cook (63,2 Mio. Dollar), Microsoft-Chef Satya Nadella (48,5 Mio.) und Adobe-Chef Shantanu Narayen (44,9 Mio.).

Die Managergehälter in den Vereinigten Staaten liegen traditionell deutlich höher als in Deutschland. Laut den Vergütungsberichten der 40 Dax-Unternehmen haben im vergangenen Jahr nur die Gehälter von drei Vorstandsvorsitzenden die Zehn-Millionen-Euro-Marke überschritten. An der Spitze im Dax lag im vergangenen Jahr Mercedes-Chef Ola Källenius mit einer Vergütung von 12,7 Millionen Euro, dahinter folgen Deutsche-Börse-Chef Theodor Weimer mit 10,6 Millionen und Merck-Chefin Belén Garijo mit 10,5 Millionen Euro.