Regenbogenfahne abgenommen, Stadtdirektor tritt zurück

Die Regenbogenfahne am Bahnhof wird nicht mehr gehisst, hat die Stadt Neubrandenburg entschieden. Nun gibt Oberbürgermeister Silvio Witt seinen Rücktritt bekannt und äußert sich zu den Gründen


Silvio Witt hat die Schnauze voll

Foto: dpa/Bernd Wüstneck


Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt hat sich zu den Hintergründen seines angekündigten Rücktritts im Mai 2025 geäußert. Der Rücktrittsankündigung des parteilosen Politikers war ein mehrheitlicher Beschluss der Stadtvertretung vorausgegangen, die Regenbogenfahne am Bahnhof nicht mehr zu hissen. In der Vergangenheit hatten Unbekannte die Flagge in der Stadt in Mecklenburg-Vorpommern mehrmals gegen eine Fahne mit einem Hakenkreuz ausgetauscht.

Bei einer Veranstaltung der Körber-Stiftung in Berlin sagte Witt nun laut einem Mitschnitt, den der NDR veröffentlichte: „Da ist schon ’ne Menge passiert, da ist schon ’ne Menge Druck, der ausgeübt wird.“ Irgendwann habe das Auswirkungen auf sein Umfeld, auf seinen Ehemann, seine Familie und Freunde gehabt.

CSD-Schirmherr Witt

Witt hatte sich in der Vergangenheit für ein weltoffenes und tolerantes Neubrandenburg ausgesprochen, unter anderem als Schirmherr von Christopher-Street-Day-Veranstaltungen (CSD). In den sozialen Medien hatte sich der 45-jährige Witt auch selbst mit der Regenbogenfahne gezeigt.

Seine reguläre Amtszeit würde noch bis 2029 dauern. Witt ist seit 2015 Oberbürgermeister der drittgrößten Stadt Mecklenburg-Vorpommerns. Er wurde im Jahr 2022 mit großem Vorsprung vor seinem einzigen Gegenkandidaten wiedergewählt. (dpa)