Als am Sonntagabend über die französischen Bildschirme die
Wahlerfolge der AfD in Thüringen und Sachsen flimmerten, war die
Erschütterung begrenzt. Im Nachbarland hat die rechtsextreme Partei von Marine Le Pen längst landesweit die 30-Prozent-Marke geknackt, zuletzt bei den
Europa- und Parlamentswahlen vor wenigen Monaten.
Dabei hatte der französische
Präsident Emmanuel Macron bei seiner Amtseinführung 2017 versprochen, den
Menschen keine Gründe mehr für eine rechtsextreme Wahl zu liefern.
Offensichtlich hat er dieses Versprechen gebrochen –
und die französische Gesellschaft und ihre Parteien haben
keinen Weg gefunden, Le Pen und ihre Ideen unattraktiv zu machen. Im Gegenteil,
die Rechtsextreme wurde immer stärker. Und hat
im Juli vermutlich nur deswegen nicht die Regierung übernommen, weil alle
anderen Parteien sich gegen sie zusammenschlossen.