Rechtsruck in Europa: Da ist nichts mehr, welches uns verbindet

Warum haben die etablierten Parteien dem Aufstieg der Populisten, von Ostdeutschland über Frankreich bis in die USA, eigentlich nichts entgegenzusetzen? Je mehr sie an Zustimmung verlieren, desto mehr klammern sie sich an die Politikangebote, mit denen sie irgendwann in ihrer Geschichte mal gut gefahren sind. Die waren aber zu anderen Zeiten für anders strukturierte Bevölkerungen vor dem Hintergrund anderer Aufgaben entstanden. Zu dem, was nicht wenige Menschen heute als Defizit empfinden oder als Verlust befürchten, passen diese Angebote nicht mehr. Dass die etablierten Parteien und die von ihnen gestellten Regierungen unter massiven Vertrauens- und Zustimmungsverlusten in der Bevölkerung leiden, zeigen viele Umfragen. Die sich auch in Deutschland in den jüngsten Wahlergebnissen manifestierende Distanz zwischen Mehrheitsbevölkerung und politischen Eliten wird nur von der AfD und vom Bündnis Sahra Wagenknecht bewirtschaftet. Die Übrigen weigern sich beharrlich, zur Kenntnis zu nehmen, dass es diese Distanz gibt, weil das die Qualität ihrer eigenen Bemühungen, Politik zu gestalten, infrage stellen würde.