Reaktion hinauf US-Zollpolitik: China, Japan und Südkorea wollen Freihandelsabkommen vorantreiben
Die Handelsminister Südkoreas, Chinas und Japans haben sich bei einem Treffen in Seoul darauf verständigt, ein trilaterales Freihandelsabkommen wieder stärker in den Blick zu nehmen. In einer gemeinsamen Erklärung kündigten sie an, die seit 2012 laufenden Verhandlungen über ein trilaterales Abkommen zu „beschleunigen“. Es war das erste Treffen der Minister in diesem Format seit sechs Jahren.
Südkoreas Handelsminister Ahn Duk Geun empfing seine Amtskollegen Yoji Muto aus Japan und Wang Wentao aus China wenige Tage vor dem Inkrafttreten neuer US-Zölle. Die drei Politiker betonten dabei die Notwendigkeit enger Zusammenarbeit in einem sich schnell verändernden globalen Handelsumfeld. Ziel sei es, ein „vorhersehbares Umfeld“ für Handel und Investitionen zu schaffen.
Reaktion auf US-Handelspolitik
Die Initiative gilt auch als Reaktion auf die protektionistische Handelspolitik der USA unter Präsident Donald Trump. Seit seinem Amtsantritt hat Trump mehrfach Zölle gegen verschiedene Länder verhängt, auf Waren aus China entfallen an der Grenze etwa 20 Prozent Aufschläge. In der kommenden Woche sollen zudem neue Zölle auf Autoimporte in Höhe von 25 Prozent in Kraft treten. Die drei Länder sind wichtige Handelspartner der USA und wären von den Autozöllen besonders stark betroffen.
Zölle sind im Grunde genommen Importsteuern, die von allen Unternehmen gezahlt werden müssen, welche die entsprechenden Waren einführen wollen. Mit der protektionistischen Maßnahme will Trump die Unternehmen dazu bewegen, ihre Produktion in die USA zu verlagern. Zugleich erhofft sich der Republikaner Steuereinnahmen in Milliardenhöhe.
Gespräche seit 2012
Südkoreas Minister Ahn verwies laut Angaben der Nachrichtenagentur Yonhap auf die Bedeutung multilateraler Zusammenarbeit für die Stabilität des Welthandels. Die Welthandelsorganisation müsse dabei künftig wieder eine stärkere Rolle spielen.
China, Japan und Südkorea sind seit 2012 immer wieder im Gespräch über ein trilaterales Freihandelsabkommen gewesen. Territoriale Streitigkeiten und Kritik an Japans Abwassermanagement aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima haben eine mögliche Einigung jedoch bisher verhindert.