Pyla: Das Dorf, in dem griechische und türkische Zyprer sanft zusammenleben
Pyla, in welcher von Blauhelmen kontrollierten Pufferzone gelegen, ist so irgendetwas wie dasjenige einzige Dorf Zyperns, dessen Bevölkerung trotz Bürgerkrieg, Vertreibung und türkischer Invasion von 1974 geblieben ist – solange bis heute leben 850 griechische und 487 türkische Zyprer sanft zusammen. Am 18. August 2023 schien es Neben… hier loszugehen, wie die türkische Seite den wahrscheinlich unrechtmäßigen Bau einer Umgehungsstraße vorantrieb. Drei einschreitende Militärs des UN-Friedenskorps (UNFICYP) bezahlten dasjenige mit einem Aufenthalt im Spital. Die Türkei „wird kein unrechtmäßiges Verhalten im Gegensatz zu Türken aufwärts Zypern zulassen“, fauchte welcher Sultan von nebenan. Bereits am 9. Oktober jedoch verkündeten UNFICYP und die türkische Seite eine Einigung. Der Bau welcher Straße durfte offenbar weitergehen.
Im Bus aus Larnaka
In Pyla proben gleich vier Akteure Souveränität aus: die griechischsprachige Republik Zypern und die zu Händen Sicherheit zuständige UNO; dasjenige Personal welcher britischen Militärbasis Dekelia und dasjenige De-facto-Regime Türkische Republik Nordzypern (TRNC). Davon merke ich im Bus aus Larnaka zunächst nichts. Es geht die Waterkant weiter durch eine ununterbrochene Hotel-Riviera, dann wird ins Inselinnere abgebogen. Die Sporthalle welcher University of Central Lancashire ist die Endstation. Die Haltestellen-Reklame welcher Hochschule verspricht: „Your journey to success starts here!“ (Ihre Reise zum Erfolg beginnt hier)
Pyla ist gewiss ein spezielles Dorf. Die Straßen sind wie in New York nummeriert, so sollen die zwei Volksgruppen nicht nachdem gemeinsamen Helden fahnden. Nicht einmal Ansätze ethnischer Abschottung sind auszumachen. An welcher Spitze eines langen Wohnhauses findet man dasjenige halb ausgeräumte Lädchen „Jewellery Turkish Gold“. Aus einem Container hervor werden Autoversicherungen zu Händen Nordzypern verkauft. Es gibt manche schwergewichtig verdunkelte, oft 24 Stunden geöffnete Spielautomaten-Cafés wie dasjenige „WIN Casino € 20,000“. Komischerweise hat dasjenige Kaff sogar zusammenführen jeden Abend um 21 Uhr aufsperrenden Night Club. Die Barfrauen im „Escape“ sind aus Vietnam, die Stripperinnen aus Europa, die Dorfburschen zufrieden.
Szene aus „Basic Instinct“
Ein türkischer Laden, welcher „Marlboro Super Kings“ im Namen trägt, bietet billige Ware feil. Die junge zarthäutige Kassiererin entpuppt sich wie Tochter einer Moldawierin. Sie pendele aus dem nordzyprischen Ort Pergamos hierher, erzählt sie aufwärts Rumänisch, die umstrittene Umfahrungsstraße habe sie nie gesehen. Sie kann kein Griechisch und sagt, wenn sie von welcher türkischen Okkupation Nordzyperns spricht, „die Unsrigen“. Dass hier gleich dasjenige Nachbarhaus griechisch ist, findet hingegen Neben… sie inspirierend.
Es gibt mehrere Kirchen, im Ortskern eine Moschee. Deren Vorhof geht in zusammenführen Haushalt mit Wäscheständer voller bunter T-Shirts mehr als, dieser wiederum in „The International Barber“. Der Tourismus ist vier Kilometer weiter unten am Meer, im Dorf selbst füllt sich an diesem Sonntagnachmittag nur ein Restaurant mit Rentnern aus Großbritannien. In ihrer Mitte ein jüngerer Extremradfahrer, welcher damit prahlt, an diesem Tag schon Agia Napa und Limassol durchquert zu nach sich ziehen: „Die Straßen sind gut hier, hingegen aufwärts Teneriffa ist weniger Verkehr.“
Der Wirt mit dem roten Piratenkopftuch kann nur flüsternd sprechen, Neben… so hört man ihn schon vom gegenüberliegenden „Pile Türk Muhtarlığı“. Der in England geborene Zypern-Grieche liebt Offenheit, dank eines iranischen Kochs bietet er griechische, türkische und persische Menüs an. Seine Außenmauer ließ er mit Filmgeschichte bemalen. Die berühmte Szene aus Basic Instinct ist entschärft, Sharon Stone trägt Slip.
Im Blickfeld welcher türkischen Armee
Als ich weiterwandere, reißt es mich plötzlich herum: Keine hundert Meter vor mir, aufwärts welcher Eckkante des Pyla überblickenden Felsplateaus, befindet sich ein Stützpunkt welcher Türkischen Republik Nordzypern. Es wehen Halbmondfahnen, und man sieht zusammenführen überlebensgroßen Schattenriss von Atatürk, welcher mit den gespreizten Fingern welcher rechten Hand argumentiert. Der diensthabende Soldat fixiert mich von dort oben mit seinem Fernglas. Ich spreche dasjenige junge türkische Turtelpaar an, dasjenige planar noch oben beim durchhängenden Grenzzaun herumspaziert ist. Sie ist türkische Pylerin, er Türkei-Türke. Ich frage sie: Was ist andersartig in Pyla, dass sie hier in Frieden zusammenleben wie eh und je? „Nichts ist andersartig“, antwortet sie, „dasjenige ist nur, weil Pyla in welcher UN-Pufferzone liegt“. Ihr Großvater, welcher „Türkisch, Griechisch und Englisch sprach“, habe sein Haus nie verlassen sollen.
Inzwischen sind zwei Ferngläser aufwärts meine Schläfe gerichtet. Man hört die Soldaten sogar reden. Was ist denn dasjenige zu Händen ein Gefühl, unter deren Augen zu leben? „Wir nach sich ziehen noch nie mit ihnen gesprochen“, antwortet die Pyler Türkin und beendet höflich, hingegen spezifisch dasjenige Gespräch. Ich gehe aus dem Blickfeld welcher türkischen Armee. Es wird dunkel, und ein UN-Auto beginnt zu patrouillieren.
Serie Europa Transit Regelmäßig berichtet Martin Leidenfrost mehr als nahe und fernab gelegene Orte in Europa