Publik-rechtlicher Rundfunk: Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau wird neue Westdeutscher Rundfunk-Intendantin

Katrin Vernau ist neue Intendantin des Westdeutschen Rundfunks (WDR). Der Rundfunkrat wählte die Verwaltungsdirektorin des Kölner Senders am Donnerstag zur Nachfolgerin von Tom Buhrow. Die Amtszeit der 51-Jährigen beginnt am 1. Januar und dauert sechs Jahre.

Neben Vernau hatten sich WDR-Programmdirektor Jörg Schönenborn, der Tagesthemen-Moderator und Zweite Chefredakteur von ARD aktuell Helge Fuhst und der ZDF-Korrespondent in Washington Elmar Theveßen auf den Posten beworben.

Im ersten Wahlgang erhielt Katrin Vernau 17 der 55 Stimmen aus dem Rundfunkrat. 16 Stimmen entfielen auf Helge Fuhst, 15 auf Jörg Schönenborn. Elmar Theveßen erreichte sieben Stimmen. Für den Sieg wäre im ersten Wahlgang eine absolute Mehrheit von 28 Stimmen nötig gewesen. 

In einer Stichwahl setzte sich dann Vernau mit 36 Stimmen gegen Fuhst durch, der 18 Stimmen erhielt. Hier zählte die einfache Stimmenmehrheit. 

Vernau soll Reformprozess weiter vorantreiben

In der Vorstellungsrunde hatte Vernau acht Punkte präsentiert, wie sie den öffentlich-rechtlichen ARD-Sender in die Zukunft führen will. Sie sprach sich unter anderem für mehr Regionalität, mehr Mut zur Gestaltung der ARD-Reformen und mehr Kooperationen mit privaten Unternehmen aus. 

Die notwendige Transformation des WDR gehe deutlich über eine journalistische Aufgabe hinaus, sagte Vernau. Im Gegensatz zu den drei anderen Kandidaten ist die studierte Wirtschaftswissenschaftlerin von Haus aus keine Journalistin. Sie hat jedoch bereits Erfahrung als Interimsintendantin: Im Jahr 2022 war sie für ein Jahr befristet zur Senderchefin des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB) gewählt worden und fungierte dort als Krisenmanagerin nach der fristlosen Kündigung von Patricia Schlesinger, der Vorgängerin Vernaus als RBB-Intendantin.