Publik-rechtlicher Rundfunk: Rundfunk Berlin-Brandenburg-Verwaltungsratschef gibt unerwartet Vorsitz ab

Der Verwaltungsratschef beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB), Benjamin Ehlers, gibt unerwartet den Vorsitz des Gremiums ab. Das bestätigte die Gremiengeschäftsstelle des öffentlich-rechtlichen ARD-Senders der Nachrichtenagentur dpa. Demnach hat Ehlers mit sofortiger Wirkung den Vorsitz abgegeben, bleibt aber Mitglied im Verwaltungsrat. Gründe dafür wurden nicht angegeben. Zuerst hatte die Bild-Zeitung darüber berichtet.

Wer auf Ehlers folgt, ist unklar. Am Mittwoch
ist eine reguläre Sitzung des Aufsichtsgremiums in Potsdam geplant. Zuletzt hatte es in den Kontrollgremien immer wieder Diskussionen über den Umgang mit einer Verwaltungsrätin und deren Beziehungen zum Sender gegeben.

Im April 2023 hatte sich der neue RBB-Verwaltungsrat konstituiert. Seine Aufgabe ist es, die Tätigkeit des Intendanten vor allem in Haushaltsfragen zu überwachen. Er wollte ebenso wie das zweite Kontrollgremium, dem Rundfunkrat, nach dem RBB-Skandal wieder Stabilität in den Sender bringen. In dem Skandal war es um Vorwürfe der Verschwendung und Vetternwirtschaft an der Senderspitze gegangen. Im Zentrum der Affäre stand die ehemalige Intendantin Patricia Schlesinger.

Die neuen Mitglieder hatten damals den Cottbuser Rechtsanwalt Ehlers zum Vorsitzenden bestimmt. Dagmar Tille, die in Berlin die oberste Denkmalschutzbehörde leitete, wurde zur stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.