Präsidentenwahl: Venezuelas Regierung will mit USA droben Sanktionen verhandeln

Knapp einen Monat vor der Präsidentenwahl in Venezuela will Staatschef Nicolás Maduro mit den USA erneut über die Lockerung der Sanktionen gegen sein Land verhandeln. „Ich habe den Vorschlag der US-Regierung akzeptiert, direkte Gespräche aufzunehmen“, sagte der linke Regierungschef im Fernsehen. „Ich will Dialog, Einigung, eine Zukunft für unsere Beziehungen und Wandel – aber mit Respekt vor der Souveränität und Unabhängigkeit Venezuelas.“ Die Verhandlungen sollen laut Maduro am Mittwoch beginnen.

Im Oktober des vergangenen Jahres hatte sich Venezuelas autoritäre Regierung mit Teilen der Opposition darauf verständigt, dass beide Lager ihre Kandidaten für die Präsidentenwahl frei bestimmen dürfen. Daraufhin hatten die USA ihre Sanktionen gegen den venezolanischen Öl- und Gassektor gelockert. Nachdem die aussichtsreichste Oppositionskandidatin allerdings von der Wahl ausgeschlossen wurde, setzte die Regierung von Präsident Joe Biden die Sanktionen wieder in Kraft.

Bei der Wahl am 28. Juli will Maduro sich eine dritte Amtszeit sichern. Beobachter rechnen allerdings nicht mit einer freien und fairen Wahl. Zuletzt wurden zahlreiche Oppositionelle festgenommen und regierungskritische Kandidaten nicht zur Wahl zugelassen.

Venezuela befindet sich seit Jahren in einer schweren politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Wirtschaft des einst wohlhabenden Landes mit reichen Erdölvorkommen leidet unter Missmanagement, Korruption und Sanktionen. Mehr als sieben Millionen Menschen haben Venezuela nach UN-Angaben in den vergangenen Jahren wegen Armut und Gewalt verlassen.