Pop | Zaho de Sagazan: Von jener Altenpflegerin zum Pop-Star

Die Musikerin Zaho de Sagazan war vor ein paar Jahren noch unbekannt, heute ist sie in Frankreich ein Star. Ganz nebenbei hat sie das stolze Erbe der Grande Nation modernisiert – den französischen Chanson


Sie hat mit ihrer Hypersensibilität Frieden geschlossen: „Sensibel sein heißt lebendig sein“, sagt Zaho de Sagazan heute

Foto: Arno Lam


Nur etwas mehr als ein Jahr hat Zaho de Sagazan für ihren sagenhaften Aufstieg gebraucht: Die 24-jährige Chanson-Sängerin und Liedtexterin aus der Arbeiter-Werftstadt Saint-Nazaire mauserte sich von Auftritten bei Provinzmusikfestivals zu einem Musikstar, der die Jury von Les Victoires, den französischen Grammys, durchgehend für sich gewann.

Ihr Platinalbum La Symphonie des Éclairs („Blitz-Symphonie“) gilt vielen als Neudefinition des französischen Chansons der 1950er und 1960er Jahre: Zum einen sind da die spitzen Texte über Hypersensibilität, Kontrollzwang, Cannabis, Verliebtheit und die Klimakrise, die in einer tiefen, theatralisch überbetonten Diktion vorgetragen werden, die es mit der von Chanson-Legende Charles Aznavour auf