Acht mutmaßliche Saboteure sind in Polen festgenommen worden. Sie sollen unter anderem Anschläge geplant haben – im Auftrag Russlands. Ziel sei gewesen, Länder zu destabilisieren, die die Ukraine unterstützen.
In Polen sind acht mutmaßliche Saboteure festgenommen worden. Nach Angaben der Geheimdienste hatten die Verdächtigen Militärobjekte und Teile der kritischen Infrastruktur ausgekundschaftet. Außerdem hätten sie Paketsendungen mit Sprengstoff vorbereitet.
Regierungschef Donald Tusk gab die Festnahme auf der Plattform X bekannt. Die Verdächtigen seien in verschiedenen Landesteilen gefasst worden. An der Aktion waren auch Rumäniens Sicherheitsbehörden beteiligt.
Wie ein Sprecher von Geheimdienstkoordinator Tomasz Siemoniak sagte, gehörte zu den Verdächtigen auch ein 21-jähriger Ukrainer, der in einem Warenlager unweit von Warschau gearbeitet hatte. In einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft hieß es, der 21-Jährige werde verdächtigt, gemeinsam mit anderen Personen Aufträge der russischen Geheimdienste ausgeführt zu haben.
Sprengstoff-Pakete sollten unterwegs explodieren
Nach ersten Erkenntnissen hätten sie eine Route eingerichtet, um Sprengstoff über Polen und Rumänien in die Ukraine zu schicken, sagte der Sprecher. Die polnische Staatsanwaltschaft erklärte, die Lieferungen sollten während des Transports in Brand geraten oder explodieren. Ziel der geplanten Aktionen sei es gewesen, die Bevölkerung einzuschüchtern und die Länder der Europäischen Union, die die Ukraine unterstützen, zu destabilisieren.
Die Sendungen seien von den rumänischen Behörden rechtzeitig abgefangen worden. Zwei mutmaßliche Komplizen des 21-jährigen Ukrainers hatten nach rumänischen Angaben bereits im Auftrag russischer Geheimdienste Pakete mit improvisierten Sprengsätzen bei einem internationalen Kurierdienst in der rumänischen Hauptstadt Bukarest abgegeben. Die Sprengsätze seien entschärft und die Verdächtigen festgenommen worden.
Polen ist einer der wichtigsten politischen und militärischen Unterstützer der von Russland angegriffenen Ukraine. Die Regierung in Warschau wirft den Geheimdiensten Russlands und seines Verbündeten Belarus vor, immer wieder Agenten ins Land zu schicken und Saboteure anzuwerben. Der Sprecher des Geheimdienstkoordinators sagte, allein in den vergangenen Monaten seien 55 Personen gefasst worden, die im Auftrag russischer Geheimdienste zum Schaden Polens gehandelt hätten.
Source: tagesschau.de