Pilotenstreik: Eurowings streicht erneut fast jeden zweiten Flug

Passagiere der Lufthansa-Tochter Eurowings müssen wegen des Pilotenstreiks auch an diesem Dienstag Flugausfälle hinnehmen. Etwa jeder zweite Flug sei gestrichen worden, sagte ein Eurowings-Sprecher. Betroffen davon sind demnach mehr als 20.000 Fluggäste. Auch am Mittwoch – dem dritten und vorerst letzten Tag der Arbeitsniederlegungen – müsse abermals etwa die Hälfte von rund 500 Flügen abgesagt werden. 

Den weitgehenden Ausfall ihrer 75 Maschinen großen Flotte konnte Eurowings allerdings teils auffangen. Die Fluglinie ersetzte am Boden gebliebene Maschinen durch Flüge anderer Airlines wie TUIfly oder der Lufthansa.

Am Düsseldorfer Flughafen fielen 84 von 160 Flügen aus, wie der Airport mitteilte. Am Mittwoch sollen noch mehr Flüge gestrichen werden, und zwar 100 Starts und 160 Landungen. Am Flughafen Köln/Bonn wurden 35 von 63 ursprünglich geplanten Flügen storniert. Auch in Stuttgart, München und Hamburg wurden viele Flüge gestrichen, viele Passagiere mit Eurowings-Tickets mussten umplanen. 

In dem Tarifstreit fordert die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) vor allem eine Begrenzung der maximalen Flugdienstzeiten und eine Verlängerung der Ruhezeiten der Piloten und Pilotinnen. Momentan reize Eurowings die Arbeitszeiten „viel zu oft bis ans vertraglich vereinbarte Maximum aus“, kritisierte die Gewerkschaft. Ein Angebot, das die Airline nach einem ersten Streik vor zwei Wochen unterbreitet hatte, lehnte VC als „völlig unzureichend“ ab.

Eurowings wirft der Gewerkschaft wiederum vor, Arbeitsplätze sowie „mutwillig die Zukunft der Eurowings Deutschland“ zu gefährden. Das bis zum Streik angebotene Entlastungspaket erreiche die „Grenze des wirtschaftlich Vertretbaren“. Die Gewerkschaft werde mit ihrer „unnachgiebigen Haltung kein noch besseres Angebot erstreiken“, hieß es.