Philipp Ther : „Musik war zu jeder Zeit ein Herrschaftsinstrument“

DIE ZEIT: Herr Ther, beschriebene Musik sei wie ein erzähltes Mittagessen, sagte der Burgtheaterdichter Franz Grillparzer. Sie haben mit Klang der Monarchie ein ganzes Buch über die Musik des Habsburgermonarchie geschrieben. Wenn Sie dieses Reich mit drei Werken beschreiben müssten – mit welchem würden Sie beginnen?

Philipp Ther: Mit dem Radetzkymarsch. Den kennt man aus dem Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Aber nur wenige wissen, dass er auch für kriegerische Zwecke eingesetzt wurde: Am 27. Juni 1866 wurden in der Schlacht bei Trautenau die österreichischen Soldaten zu dieser Musik in den Krieg gegen die Preußen hineingetrieben.