Pauschaltourismus: Es gibt kein richtiges Vanlife im falschen
In der Reihe „Die Pflichtverteidigung“ ergreifen wir das Wort für Personen, Tiere, Dinge oder Gewohnheiten, die von vielen kritisiert und abgelehnt werden. Dieser Artikel ist Teil von ZEIT am Wochenende, Ausgabe 23/2024.
Mit dem Frühstück fängt es schon an. Als Individualreisender muss man erst einmal Google-Reviews checken und Travelblogs sichten, Entfernungen abschätzen und Öffnungszeiten prüfen, die im Internet eh nie stimmen. Breakfast-Burritos mit 4,9er-Rating, aber mit Surfbrettern an der Wand? Oder doch vier Minuten länger laufen für die liebste Sauerteig-Misobutter-Option der Tripadvisor-Community? Bis man das im Familienurlaub abgewogen hat, ist einem das erste Kind schon verhungert. Pauschaltouristen ziehen derweil den dritten Cappuccino aus dem Vollautomaten und schaufeln sich eine Extraportion Rührei rein. Das Huhn dazu hat zwar niemals Tageslicht gesehen und das Ei wahrscheinlich keine Pfanne. Aber man bucht All-inclusive ja auch, um zu vergessen.