Palästinensergebiet: Ägypten kündigt eigenen Wiederaufbauplan pro den Gazastreifen an
Auf Druck von US-Präsident Donald Trump hat Ägypten einen eigenen Wiederaufbauplan für den kriegszerstörten Gazastreifen angekündigt. „Ägypten unterstreicht seinen Willen, eine umfassende Vision für den Wiederaufbau des Gazastreifens vorzulegen“, teilte das ägyptische Außenministerium am späten Dienstagabend mit. Der Plan solle sicherstellen, dass „die Palästinenser in ihrem Vaterland bleiben können und ihre Rechte gewahrt werden“, hieß es weiter.
Die Regierung in Kairo wolle mit Trump zusammenarbeiten, um einen gerechten Frieden in der Region zu schaffen, hieß es in der Stellungnahme. Die Zwei-Staaten-Lösung mit einem Palästinenserstaat an der Seite Israels sei der einzige Weg zu Stabilität.
Tags zuvor hatte US-Präsident Donald Trump Jordanien und Ägypten mit dem Aussetzen von US-Hilfen gedroht, falls sich die beiden Länder gegen die Aufnahme von Palästinenser aus dem Gazastreifen sperren sollten. Jordanien und Ägypten lehnen jedoch eine Umsiedelung der im Gazastreifen lebenden Bevölkerung entschieden ab.
Jordanien und Ägypten kämpfen für Palästinenserrechte
Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi drängte seinerseits am Dienstag auf den Wiederaufbau des Gazastreifens „ohne Vertreibung der Palästinenser“. In einem Telefonat mit der dänischen Regierungschefin Mette Frederiksen betonte er, nur ein unabhängiger Palästinenserstaat könne dauerhaften Frieden garantieren.
Anfang der Woche hatte bereits Ägyptens Außenminister Badr Abdelatty bei einem Treffen mit US-Außenminister Marco Rubio in Washington gesagt, sein Land sei gegen „jeden Kompromiss“, der Palästinensern das Recht auf ihr Land abspreche.
Auch Jordaniens König Abdullah II bekräftigte am Dienstag nach einem Treffen mit Trump die „unerschütterliche Position“ seines Landes „gegen die Vertreibung der Palästinenser im Gazastreifen und im Westjordanland“. Es gehe darum, einen Weg zu finden, „der für alle gut“ sei, sagte er. In Jordanien leben schon jetzt etwa zwei Millionen Palästinenser.
Trumps Plan
Trump hatte mit seinen umstrittenen Plänen zur Zukunft des Gazastreifens für Unruhe im Nahen Osten und weltweite Empörung gesorgt. Er kündigte an, die USA würden das Gebiet übernehmen, die rund zwei Millionen Bewohner dauerhaft in arabische Länder der Region umsiedeln und den zerstörten Küstenstreifen in eine wirtschaftlich florierende „Riviera des Nahen Ostens“ mit Hotels und Büros verwandeln.
Derzeit ist unklar, wie viele Palästinenser Trump wohin umsiedeln will,
auch Zeitpunkt und Vorgehen sind ungeklärt – ebenso wie die Frage, wie
die von ihm angestrebte US-Kontrolle über den Gazastreifen ausgestaltet
werden soll. Ein Rückkehrrecht für Palästinenser sehe sein Plan nicht vor, sagte Trump am Montag.