Ostsee: Schweden leitet Ermittlungen wegen Sabotage an Unterseekabeln ein
Nach der Beschädigung von zwei Kommunikationskabeln in der
Ostsee haben schwedische Behörden Ermittlungen wegen möglicher Sabotage aufgenommen.
Wie die dortige Polizei und der zuständige Staatsanwalt Henrik Söderman mitteilten,
wird der Tatbestand als Sabotage eingestuft. Söderman verwies zudem darauf,
dass sich die Ermittlungen in einem frühen Stadium befänden und sich die
Einstufung auch noch ändern könnte. Weitere Informationen könne man derzeit
nicht herausgeben.
Damit bestätigten die schwedischen Behörden eine Vermutung,
die Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bereits geäußert hatte. Er geht
davon aus, dass die Schäden an den Unterseekabeln absichtlich herbeigeführt
worden sind. „Niemand glaubt, dass diese Kabel aus Versehen durchtrennt worden
sind“, sagte der SPD-Politiker in Brüssel. Man müsse von Sabotage ausgehen.
Beweise dafür gebe es bislang jedoch nicht, fügte er hinzu.
„Wir können diese Vorfälle niemandem zuschreiben“
Die schwedische Küstenwache und die Armee des Landes haben nach Aussagen von Katastrophenschutzminister Carl-Oskar Bohlin
Schiffsverkehr verzeichnet, der sich mit den Schäden an den beiden Kabeln in der Ostsee
deckt. „Wir können diese Vorfälle niemandem zuschreiben“,
sagte indes der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. „Es
wäre von meiner Seite aus unverantwortlich, diesen, sagen wir mal, Vorfall oder
Unfall oder wie auch immer man es nennen will, jemandem zuzuschreiben.“
Damit würde man nur Öl ins Feuer gießen. „Das ist nicht meine
Absicht.“
Die Kabel verlaufen zwischen Finnland und Deutschland sowie
zwischen Schweden und Litauen. Eines der betroffenen Kabel namens C-Lion1
verläuft auf einer Länge von 1.173 Kilometern zwischen Helsinki und Rostock.
Das staatliche finnische Unternehmen Cinia hatte am Montag einen Defekt an der
2016 in Betrieb genommenen Unterseeleitung festgestellt, die als Art
Datenautobahn am Meeresgrund Mitteleuropa und Rechenzentren in Nordeuropa
verbindet. Zum Teil führt die Verbindung über dieselbe Route wie die vor zwei
Jahren zerstörten Nord-Stream-Pipelines.
Datenverkehr nicht dauerhaft gestört
Cinia geht davon aus, dass das Kabel am Grund der Ostsee
gebrochen ist und durch äußere Einwirkung durchtrennt wurde, etwa durch einen
Anker oder ein Grundschleppnetz. Größere Beeinträchtigungen sollen finnische
Internetnutzer bislang nicht gespürt haben. Nach Angaben der finnischen
Verkehrs- und Kommunikationsbehörde soll auch der Datenverkehr nicht dauerhaft
gestört gewesen sein. Die Reparatur des Kabels soll nach Angaben von Cinia fünf
bis 15 Tage dauern.
Ebenfalls am Montag war bekannt geworden, dass mit dem
Arelion-Kommunikationskabel zwischen der schwedischen Insel Gotland und Litauen
noch ein weiteres Datenkabel in den Tiefen der Ostsee beschädigt worden ist. Die
Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius untersucht die Umstände und sammelt
Informationen über die bereits am Sonntag aufgetretene Beschädigung des Kabels.
Dieses Kabel soll bereits recht alt sein und in der
Vergangenheit Ausfälle erlebt haben, die normalerweise mit Fehlern bei der
Schifffahrt zusammenhingen. Verdächtig ist diesmal jedoch unter anderem, dass
sich das Kabel und C-Lion1 östlich von Gotland an einem Punkt kreuzen.
Nach der Beschädigung von zwei Kommunikationskabeln in der
Ostsee haben schwedische Behörden Ermittlungen wegen möglicher Sabotage aufgenommen.
Wie die dortige Polizei und der zuständige Staatsanwalt Henrik Söderman mitteilten,
wird der Tatbestand als Sabotage eingestuft. Söderman verwies zudem darauf,
dass sich die Ermittlungen in einem frühen Stadium befänden und sich die
Einstufung auch noch ändern könnte. Weitere Informationen könne man derzeit
nicht herausgeben.
Damit bestätigten die schwedischen Behörden eine Vermutung,
die Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) bereits geäußert hatte. Er geht
davon aus, dass die Schäden an den Unterseekabeln absichtlich herbeigeführt
worden sind. „Niemand glaubt, dass diese Kabel aus Versehen durchtrennt worden
sind“, sagte der SPD-Politiker in Brüssel. Man müsse von Sabotage ausgehen.
Beweise dafür gebe es bislang jedoch nicht, fügte er hinzu.