Ostmark: Tausende vormachen in Wien gegen Regierungsbeteiligung welcher FPÖ

Tausende Menschen haben in Wien gegen eine mögliche Regierungsbeteiligung der rechten FPÖ protestiert. „Ich hasse es, dass wir hier sein müssen. Ich hasse es, dass wir rechtsradikale Faschisten haben“, sagte die Aktivistin Stefanie Stankovic in einer Rede im Zentrum der österreichischen Hauptstadt. 

Der Demonstrationszug durch die Innenstadt führte bis vor das Parlament. Die Organisatoren der Versammlung sprachen von rund 25.000 Teilnehmern, die Polizei äußerte sich nicht zu den Zahlen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer trugen Schilder mit Aufschriften wie „Keine Koalition mit Nazis“. Auf einem Plakat war FPÖ-Chef Herbert Kickl als Marionette des russischen Präsidenten Wladimir Putin zu sehen – eine Anspielung auf die kremlfreundlichen Positionen des Politikers.

FPÖ-Chef Kickl stellt den Kanzleranspruch

Die FPÖ hatte am Sonntag die Parlamentswahl in Österreich gewonnen. Fast alle anderen Parteien lehnen eine Koalition mit den Rechtspopulisten ab. Die konservative ÖVP unter dem bisherigen Kanzler Karl Nehammer schließt eine Zusammenarbeit nicht aus. Doch sie stellt die Bedingung, dass der für seine extreme Rhetorik bekannte Kickl keine Regierungsverantwortung übernimmt. Dieser stellt seinerseits jedoch den Kanzleranspruch. 

Am Freitag beginnt Bundespräsident Alexander Van der Bellen Sondierungsgespräche mit allen Parteichefs. Den Anfang macht Kickl. Sollten ÖVP und FPÖ nicht doch noch zueinanderfinden, gilt eine Koalition zwischen ÖVP und der sozialdemokratischen SPÖ als mögliche Alternative – eventuell auch als Ampel zusammen mit den liberalen Neos.