Orban fliegt nachher Moskau und trifft Putin – Selenskyj deutet Spitzengespräch an

Die US-Regierung bemüht sich um eine Friedenslösung zwischen Russland und der Ukraine. Kommt es nächste Woche zu einem Treffen zwischen Trump und Selenskyj?

Alle Ereignisse rund um den Krieg in der Ukraine und die Sicherheitspolitik in Europa im Liveticker:

07:12 Uhr – Russland meldet 136 Drohnenabschüsse

Russland ist nach Angaben seines Verteidigungsministeriums in der Nacht erneut mit ukrainischen Drohnen angegriffen worden. Die Flugabwehr habe 136 Drohnen abgefangen und zerstört. Mehr als die Hälfte davon seien über den Regionen Rostow und Saratow abgeschossen worden.

06:35 Uhr – Orban fliegt zu Putin nach Moskau

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban wird nach eigenen Angaben im Laufe des Tages den russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau treffen. Er werde mit Putin über Öl- und Gaslieferungen nach Ungarn und Bemühungen um einen Frieden in der Ukraine sprechen, kündigte Orbán an.

Donnerstag, 27. November:

20:37 Uhr – Selenskyj deutet Spitzentreffen an

Selenskyj deutet für kommende Woche ein Spitzentreffen an. „Nächste Woche stehen nicht nur für unsere Delegation, sondern auch für mich wichtige Verhandlungen an, und wir bereiten einen soliden Boden für diese Verhandlungen vor“, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft aus Kiew.

Details nannte der ukrainische Staatschef nicht. Allerdings steht nach Verhandlungen der USA und der Ukraine über einen Friedensplan im Raum, dass Selenskyj ein weiteres Mal US-Präsident Donald Trump treffen könnte. Zuletzt signalisierten beide Seiten, dass es eine weitgehend gemeinsame Position gibt. Es gebe nur noch kleine Unterschiede, hieß es – wobei es sein kann, dass sich dahinter die zentrale Frage verbirgt, wie mit den russisch besetzten Gebieten der Ukraine umgegangen werden soll.

Putin hat bekräftigt, dass es keine Einigung geben wird, wenn die ukrainische Armee nicht ihre letzten Stellungen in den Gebieten Donezk und Luhansk im Donbass räumt. Die Ukraine lehnt dies bislang ab und will juristisch nicht auf besetztes Gebiet verzichten. Selenskyj sagte: „Der russische Krieg dauert an, und wir alle hören, dass Russland die Bemühungen der wichtigsten Mächte der Welt ignoriert, den Krieg wirklich zu beenden mit einem dauerhaften Frieden.“ Ob es Frieden geben werde, hänge aber nicht von den Drohungen Russlands ab.

17:33 Uhr – Putin nimmt Witkoff in Schutz

Nach einem Telefonat von US-Unterhändler Steve Witkoff mit Kremlberater Juri Uschakow hat Putin den Amerikaner gegen Kritik in Schutz genommen. „Er ist ein amerikanischer Bürger und verteidigt die Position seines Präsidenten und seines Landes“, sagte der Staatschef Journalisten in der kirgisischen Hauptstadt Bischkek.

Die Gespräche seien nicht einfach. „Wir führen diesen Dialog ohne Beschimpfungen und Anspucken, wie intelligente Menschen und jeder verteidigt seine Positionen“, erklärte Putin. Witkoff sei nicht von Trump allein, sondern von der US-Führung mit den Verhandlungen beauftragt worden.

15:25 Uhr – Putin: Russland erreicht seine Ziele in der Ukraine notfalls mit Gewalt

Russland wird nach den Worten seines Präsidenten Putin seine Ziele in der Ukraine notfalls mit Gewalt erreichen. Die Kämpfe würden aufhören, sobald sich die ukrainischen Truppen aus ihren Stellungen in Schlüsselgebieten zurückzögen. Sollten sie dies nicht tun, würden die russischen Streitkräfte ihre Ziele mit Gewalt erreichen. Putin fügt hinzu, dass sich das Tempo des russischen Vormarsches in alle Richtungen „merklich erhöhe“.

15:12 Uhr – Putin bezeichnet ukrainische Führung als illegitim

Putin bezeichnet die ukrainische Führung als illegitim. Es habe keinen Zweck, irgendwelche Dokumente mit ihr zu unterzeichnen. Das sei jetzt rechtlich unmöglich. Irgendwann werde Russland eine Vereinbarung mit der Ukraine treffen. „Ich hoffe, dass wir uns in Zukunft mit der Ukraine einigen können“, so Putin.

14:38 Uhr – Putin: Text von USA und Ukraine kann Basis für Friedensvereinbarung sein

Putin zufolge können die von den USA und der Ukraine diskutierten Grundzüge eines Friedensplans Basis für künftige Abkommen zur Beendigung des Konflikts sein. „Im Allgemeinen sind wir uns einig, dass dies die Grundlage für künftige Abkommen sein kann“, sagt Putin. Er fügt hinzu, dass die von den USA und der Ukraine in Genf erörterte Variante des Plans an Russland weitergeleitet worden sei. Die USA berücksichtigten Russlands Position, es müssten aber noch einige Dinge besprochen werden, sagt der Präsident. Endgültige Versionen des Planes gebe es nicht.

10:38 Uhr – Lebenslange Haft für acht Männer in Russland wegen Anschlag auf Krim-Brücke

Wegen eines Bombenanschlags auf die Krim-Brücke hat ein russisches Gericht acht Männer zu lebenslanger Haft verurteilt. Dies meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass. Bei der Explosion am 8. Oktober 2022 waren fünf Menschen getötet worden. Zudem wurde die für die Versorgung der russischen Truppen auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim und in der größtenteils besetzten südukrainischen Region Cherson wichtige Brücke mit Straßen- und Zugverkehr erheblich beschädigt.

Der ukrainische Inlandsgeheimdienst hatte sich später zu dem Anschlag bekannt. Russland hatte die Krim 2014 völkerrechtswidrig annektiert. Die 19 Kilometer lange Brücke führt über die Straße von Kertsch, eine Meerenge zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer. Das Prestigeprojekt des russischen Präsidenten Wladimir Putin war 2018 eröffnet worden.

Source: welt.de