Offshore-Netzanbindungen: Der schwere Weg durchs Wattenmeer

Die Straße zur Inselbaustelle säumt eine sattgrüne, hügelige Dünenlandschaft, hier und da grasen Pferde, die Sonne taucht an diesem Tag im September das Meer in ein glitzerndes Licht. Ein älteres Pärchen auf Fahrrädern biegt ab in Richtung „Sauna am Oase-Strand“. In der entgegengesetzten Richtung stoppt der Blick an einer zehn Meter hohen Lärmschutzwand. Dahinter ragen wie offene Miniatur-Tunnel und gesäumt von allerlei Baggern und schwerem Arbeitsgerät die Enden dreier roter Kabelschutzrohre aus dem Sandboden. In der Flucht hinter dem Deich liegen zwei schwimmende Arbeitsplattformen im Wattenmeer, noch weiter draußen ein riesiges Kabelverlegeschiff, dessen Aufbauten an die verschlungenen Stahlkonstruktionen einer Achterbahn erinnern. Hier, mitten auf der Insel Norderney – oder besser gesagt: unter der Insel durch –, verlegt der Übertragungsnetzbetreiber Amprion noch bis Ende des Monats Stromkabel.