Nigeria: Selbstmordattentäter töten 18 Menschen in Nigeria

Bei mehreren Bombenanschlägen im Nordosten Nigerias sind
mindestens 18 Menschen getötet worden. Polizeiangaben zufolge starben mindestens sechs Menschen bei einem
ersten Anschlag, der sich auf einer Hochzeit in der Stadt Gwoza im Bundesstaat Borno ereignete.
Der Sprengstoff sei von einer Frau gezündet worden, die ein Baby auf dem
Rücken getragen habe, sagte ein Polizeisprecher. Ein weiterer
Anschlag folgte demnach während der ersten Gebete für die auf der Hochzeit
Getöteten, ein dritter Anschlag ereignete sich in der Nähe eines
Krankenhauses. 

Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde von Borno
wurden bei den Anschlägen insgesamt mindestens 42 Menschen verletzt. Unter den Toten seien Kinder, Erwachsene und Schwangere.
Bisher hat sich niemand zu den Anschlägen bekannt. Gwoza ist weniger als
50 Kilometer von der Grenze zu Kamerun entfernt.

26 Millionen Menschen in Nordnigeria leiden Hunger

Der Bundesstaat Borno ist das Zentrum eines seit 15 Jahren andauernden islamistischen Aufstands in Nigeria, durch den Tausende Menschen getötet und Millionen aus ihren Wohnorten vertrieben worden sind. Zugleich gibt es immer wieder Konflikte um Land und Ressourcen, die durch den Klimawandel noch verschärft werden. Die als Nomaden lebenden Hirten sind zumeist Muslime, die meisten sesshaften Bauern sind Christen. Angefacht wird die Gewalt durch ethnische und religiöse Rivalitäten. In der Region sind außerdem Dschihadisten und kriminelle Banden aktiv.  

Im Nordosten Nigerias leiden dem World Food Programme der UN zufolge in diesen Monaten mehr als 26 Millionen Menschen akuten Hunger. Die schwierige Versorgungslage verschärft die Konflikte. Hilfsorganisationen versuchen die Situation mit Nahrungsrationen in Flüchtlingslagern zu verbessern.

Das westafrikanische Nigeria ist Afrikas bevölkerungsreichstes Land mit mehr als 220 Millionen Einwohnern und mehr als 200 ethnischen Gruppen. Die Regierung kämpft an vielen Orten des Landes mit schweren Sicherheitsproblemen, darunter auch Aufständen dschihadistischer Gruppen wie Boko Haram. Die islamistische Miliz Boko Haram und eine Splittergruppe, die Provinz Islamischer Staat Westafrika (ISWAP), sind im ländlichen Hinterland von Borno die aktivsten militanten Gruppen.