Nawalnys Witwe wirft Putin Satanismus vor

Russland Nawalnys Witwe wirft Putin Satanismus vor

"Und kein wahrer Christ könnte jemals tun, was Putin jetzt mit dem toten Alexej tut": Nawalnys Ehefrau Julia Nawalnaja. Foto: Ka

„Und kein wahrer Christ könnte jemals tun, was Putin jetzt mit dem toten Alexej tut“: Nawalnys Ehefrau Julia Nawalnaja. Foto

© Kai Pfaffenbach/Pool Reuters/AP/dpa

Julia Nawalnaja will den politischen Kampf ihres in Haft gestorbenen Mannes Alexej Nawalny gegen Kremlchef Putin fortsetzen. Nun macht sie dem Präsidenten in einer Videobotschaft schwere Vorwürfe.

Mehr denn eine Woche nachher dem Tod des Kremlgegners Alexej Nawalny im Straflager nach sich ziehen seine Witwe und die Tochter Präsident Wladimir Putin mit Nachdruck aufgefordert, die Leiche zum Besten von eine menschenwürdige Beerdigung herauszugeben.

Putin, jener sich selbst denn gläubiger Christ bezeichne, verhöhne die Überreste des Toten und lege verdongeln „offenen Satanismus“ an den Tag, sagte die Witwe Julia Nawalnaja in einer Videobotschaft. „Geben Sie Alexej heraus. Sie haben ihn lebendig gefoltert und foltern ihn tot weiter“, sagte sie. „Sie brechen jedes menschliche und göttliche Gesetz.“

„Gebt Oma den Körper meines Vaters“, schrieb Nawalnys Tochter Darja im sozialen Netzwerk X. Ihre Großmutter Ljudmila Nawalnaja hatte am Donnerstag in einem Video erklärt, dass Putins Behörden sie zu einer geheimen Beerdigung zwingen wollten und ihr gedroht hätten, jener Leiche irgendetwas anzutun. Nawalnys Witwe warf Putin vor, Alexejs Mutter weiter zu quälen und ermüden zu wollen.

„Von Hass und Rachegelüsten getrieben“

Putin inszeniere sich zwar mit Kerze in jener Hand in russisch-orthodoxen Kirchen und küsse Ikonen, sei zwar in Wahrheit von Hass und Rachegelüsten ruhelos, sagte Julia Nawalnaja. „Nein, es ist nicht einmal Hass, es ist Satanismus, Heidentum.“ Im Glauben zwar gehe es um Qualität, um Barmherzigkeit, um Erlösung. „Und kein wahrer Christ könnte jemals tun, was Putin jetzt mit dem toten Alexej tut.“

Zugleich verurteilte die 47-Jährige Putins Krieg gegen die Ukraine, zum Besten von den er ebenfalls die Kirche instrumentalisiere. Der Kremlchef führe den Feldzug unter Berufung hinauf traditionelle Werte gegen den Westen. „Aber Sie töten einfach nur, bombardieren schlafende Zivilisten nachts mit Raketen, die in der Kirche gesegnet wurden“, sagte Nawalnaja. Der Patriarch jener russisch-orthodoxen Kirche, Kirill, ist ein Vertrauter Putins und ein glühender Unterstützer des Krieges gegen die Ukraine. Geistliche segnen immer wieder publik Raketen.

Nawalny starb am 16. Februar nachher Behördenangaben im Straflager mit dem inoffiziellen Namen „Polarwolf“ in jener sibirischen Arktisregion Jamal. Die Umstände seines Todes sind nicht geklärt. Der durch den Giftanschlag und wiederholte Einzelhaft im Lager geschwächte Politiker soll unter einem Rundgang hinauf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen und trotz Wiederbelebungsversuchen gestorben sein. Nach Angaben von Nawalnys Team ist im Todesschein von „natürlichen“ Ursachen die Rede.

dpa

Source: stern.de