Nationalratswahl in Ostmark: Koalition zwischen ÖVP und SPÖ letzter Schrei nicht möglich


  • Die rechtspopulistische FPÖ liegt laut ersten Hochrechnungen deutlich vor der konservativen ÖVP. Die Partei unter Herbert Kickl erzielte demnach mehr als 29 Prozent der Stimmen, die ÖVP kam nur auf gut 26 Prozent.
  • Die ÖVP unter dem aktuellen Bundeskanzler Karl Nehammer schließt eine Koalition mit Kickl bislang aus.
  • In neun Bundesländern waren 6,3 Millionen Menschen zur Wahl aufgerufen, die Wahlbeteiligung lag bei 78 Prozent.
  • Ergebnisse wird es erst am Abend geben. 
  • Neben eigenen Recherchen verwenden wir Material der Nachrichtenagenturen dpa, AFP, AP, KNA und Reuters. 
  • Unsere Themenseite zu Österreich finden Sie hier.


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— FPÖ (@FPOE_TV) September 29, 2024

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Wahllokale schließen in Kürze

Kurz nach Schließung der letzten Wahllokale um 17 Uhr werden erste Hochrechnungen erwartet. Sie sollen auch Schätzungen der Briefwahl beinhalten. Aktuellen Umfragen zufolge wird weiter mit einem Sieg der rechtspopulistischen FPÖ gerechnet.

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FPÖ in Trendprognose vor ÖVP 

Die rechtspopulistische FPÖ liegt laut einer Trendprognose vor der ÖVP. Die FPÖ kommt auf 27,5 Prozent, dahinter liegt die ÖVP mit 25 Prozent. Das geht aus einer Befragung des Instituts OGM für Servus TV hervor. Dahinter liegt die SPÖ mit 21 Prozent. Grüne und Neos sind demnach mit 9,5 Prozent gleichauf. 
Die Zahlen haben nur eine begrenzte Aussagekraft, noch läuft die Wahl. Die letzten Wahllokale schließen um 17 Uhr. Für die Trendprognose des Instituts OGM wurden rund 1.500 Österreicherinnen und Österreicher im Zeitraum vom 24. bis 29. September befragt. Offizielle Daten sind darin noch nicht enthalten. 
Erste offizielle Hochrechnungen gibt es ab 17 Uhr. 

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Ex-Kanzler Kern spricht von Krise

Lange Gesichter im Café Landtmann. In einer ersten Reaktion sieht SPÖ-Ex-Kanzler Christian Kern eine "Krise des politischen Zentrums". Und: "Wir müssen wieder am Ausgleich arbeiten", und auch selbstkritisch sein, "mit welcher Härte man gegeneinander vorgeht."

Einer ÖVP-SPÖ-Regierungsbildung, die derzeit rein rechnerisch nach aktuellem Stand ganz knapp möglich wäre, erteilt der ehemalige ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner eine Absage. Mit einer derart knappen Mehrheit "ist das nicht lebbar."

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Hochrechnung sieht FPÖ vor ÖVP

Eine erste Hochrechnung des ORF sieht die FPÖ erstmals als stärkste Kraft vor der ÖVP. Die Zahlen:

FPÖ: 29,1 Prozent (+13,0)
ÖVP: 26,2 Prozent (-11,2)
SPÖ: 20,4 Prozent (-0,8)
Neos: 8,8 Prozent (+0,7)
Grüne: 8,6 Prozent (-5,3)
KPÖ: 2,9 Prozent (+2,3)
Bierpartei: 2,1 Prozent (+2,0)
Keine: 0,6 Prozent
Sonstige: 0,6 Prozent

Damit ergäbe sich folgende Mandatsverteilung:

FPÖ: 57
ÖVP: 52
SPÖ: 40
Neos: 17
Grüne: 17

Die erste Hochrechnung weist eine Schwankungsbreite von etwa zwei Prozentpunkten auf.

Mehr dazu lesen Sie hier:

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ÖVP schließt Koalition mit Kickl weiter aus

Aus dem für die ÖVP enttäuschenden Wahlergebnis will die Partei vorerst keine personellen Konsequenzen ziehen. Die Partei stehe geeint hinter Bundeskanzler und Parteichef Karl Nehammer, sagte Generalsekretär Christian Stocker im TV-Sender ORF. Das bedeute auch, dass eine Zusammenarbeit mit der FPÖ unter Herbert Kickl weiterhin ausgeschlossen wird, sagte er.

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In den nächsten Tagen wolle die Partei einen Kurs für die nächsten Tage und Wochen ausarbeiten, sagte Stocker. Aussagen zu möglichen Wunschkoalitionen wurden zum jetzigen Zeitpunkt nicht getroffen.

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Wahlbeteiligung höher als vor fünf Jahren

Bei der Nationalratswahl sind nach Angaben des ORF 78 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahl gegangen. Damit liegt die Wahlbeteiligung wieder höher als 2019. Damals lag sie bei 75,6 Prozent.

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Stille Freude bei der FPÖ-Wahlparty

Als die ersten Gäste schon "29 Prozent!" rufen und sich mit ihren Bierkrügen zuprosten, ist es auf der Bühne noch still, auf der sich Generalsekretär Christian Hafenecker und einige Funktionäre versammelt haben.

Der Grund für den verpassten Jubel: Die Partei lässt auf den Bildschirmen Servus TV laufen, das für seine Hochrechnung länger braucht als das ORF – nur sprechen sich die Zahlen des ungeliebten Öffentlich-Rechtlichen sehr schnell durch, vereinzelt fallen sich die Menschen in die Arme. Aber der große Jubel von der Bühne folgt erst, als das ORF zum Live-Interview bittet. Siegen will eben auch gelernt sein. 

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Nächste Hochrechnung sieht FPÖ weiter vorn, SPÖ legt leicht zu

Die zweite Hochrechnung im ORF sieht eine minimale Veränderung für SPÖ, ÖVP und Grüne. Die FPÖ bleibt laut dem Meinungsforschungsinstitut Foresight vorn:

FPÖ: 29,1 Prozent
ÖVP: 26,3 Prozent
SPÖ: 20,9 Prozent
Neos: 8,8 Prozent
Grüne: 8,7 Prozent
KPÖ: 2,3 Prozent
Bierpartei: 2,1 Prozent
Keine: 0,6 Prozent
Sonstige: 0,6 Prozent

Damit ergäbe sich folgende Mandatsverteilung:

FPÖ: 57 Sitze
ÖVP: 51 Sitze
SPÖ: 41 Sitze
Neos: 17 Sitze
Grüne: 17 Sitze

Auch diese Hochrechnung weist noch eine Schwankungsbreite von etwa zwei Prozentpunkten auf. 

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Jubel bei der FPÖ

Für die rechte FPÖ ist der Sieg bei der Nationalratswahl ihr bisher größter Triumph. Dementsprechend laut war der Jubel über die erste Hochrechnung. "Alle Österreicherinnen und Österreich sind die Gewinner dieser positiven Veränderung", sagte der freiheitliche Generalsekretär Michael Schnedlitz. Herbert Kickl habe einen famosen Wahlkampf bestritten. Das Endergebnis stehe noch nicht fest.

"Die Veränderung ist spürbar, jeder der die Grafik gesehen hat, sieht das. Der Wähler soll entscheiden, wer hier als Erster durchs Ziel geht", sagte Schnedlitz. Fragen zum Anspruch auf eine Kanzlerschaft wollte Schnedlitz zunächst nicht beantworten.

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Strache beglückwünscht FPÖ zu Erfolg

Ex-FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache hat seiner ehemaligen Partei zu den bisherigen Hochrechnungszahlen gratuliert. "Gratulation. Ein großartiges historisches Ergebnis für die FPÖ heute", schrieb der ehemalige Vizekanzler auf X.

Straches politische Karriere wurde 2019 mit der sogenannten Ibiza-Affäre beendet. Damals war ein Video mit kontroversen Geschäftsplänen mit einer vermeintlichen russischen Oligarchin aufgetaucht. Danach wurde Strache aus der Partei ausgeschlossen.

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Gratulation. Ein großartiges historisches Ergebnis für die FPÖ heute. Erstmals bei einer NR-Wahl auf Platz 1! 👍🏻 pic.twitter.com/wIYNGJpCag

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Grüne sprechen von Regierungsauftrag

Trotz großer Verluste seiner Partei spricht Bundesgesundheitsminister Johannes Rauch von einem Auftrag der Regierungsbildung an die Grünen. Die Grünen, die aktuell gemeinsam mit der ÖVP regieren, müssten dafür sorgen, "eine tragfähige Regierung zustande zu bekommen", sagte der Grünenpolitiker im ORF.

In den derzeitigen Hochrechnungen, laut denen die Grünen gegenüber der letzten Nationalratswahl fünf Prozentpunkte verloren haben, sieht Rauch einen Auftrag einer "proeuropäischen Regierung, die für Menschenrechte und Klimaschutz steht".

Eine personelle Neuaufstellung der Partei lehnt er ab. Für die kommenden Landtagswahlen seien die Grünen gut aufgestellt.

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Alice Weidel gratuliert FPÖ zu Wahlerfolg

Nach dem guten Abschneiden der rechten FPÖ laut den ersten Hochrechnungen hat AfD-Vorsitzende Alice Weidel der Partei gratuliert. "Die FPÖ ist laut 1. Hochrechnung stärkste Kraft! Herzlichen Glückwunsch an Herbert Kickl & die FPÖ", schrieb Weidel nach Verkündung der ersten Hochrechnung auf X. 

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SPÖ gewinnt trotz Verlusten ein Nationalratsmandat hinzu

Die SPÖ verliert laut aktuellen Hochrechnungen ein halbes Prozentpunkt im Vergleich zu den letzten Nationalratswahlen. Trotzdem erhält die Partei nach Angaben des ORF 41 Sitze im Nationalrat und gewinnt damit ein Mandat hinzu.

Dieser vermeintliche Widerspruch erklärt sich durch den Nichteinzug der Kleinparteien in den Nationalrat, wodurch sich die Sitzverteilungen im Parlament verändert. 

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Welche Koalitionen sind möglich?

Bei allen Koalitionsvarianten, die nun möglich sind, gibt es Schwierigkeiten. Die konservative ÖVP könnte mit der FPÖ zusammenarbeiten. Aber das schließt die ÖVP mit Herbert Kickl zumindest bislang eindeutig aus.

Möglich wäre auch eine Große Koalition, also ÖVP und die sozialdemokratische SPÖ. Aber diese Koalition wäre mathematisch aktuell nicht möglich.

Es gibt auch eine dritte Variante: nämlich eine Koalition zwischen ÖVP, SPÖ und den liberalen Neos. Das ist nicht ganz ausgeschlossen, aber auch nicht sehr wahrscheinlich. 

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Karl Nehammer zeigt sich kämpferisch

Infolge der starken Verluste der ÖVP will Bundeskanzler Karl Nehammer die Frage stellen, warum seine Partei schlechter abgeschnitten hat als die FPÖ. "Keiner von euch muss sich einen Vorwurf machen", sagte er an die Parteimitglieder gewendet.

In seiner Rede sagte er: "Aufgabe für uns ist jetzt zu sehen, warum radikalisierte Kräfte mehr Stimmen bekommen als wir, die die Kraft der Mitte vertreten." Die ÖVP müsse weiter Haltung zeigen und Probleme lösen.

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Koalition zwischen ÖVP und SPÖ nicht mehr möglich

In der aktuellen Hochrechnung im ORF hat die rechte FPÖ ihren Vorsprung vor der konservativen ÖVP noch ein wenig weiter ausgebaut. Eine Koalition zwischen ÖVP und SPÖ wäre demnach nicht mehr möglich.

FPÖ: 29,2 Prozent
ÖVP: 26,3 Prozent
SPÖ: 20,5 Prozent
Neos: 9,1 Prozent
Grüne: 8,7 Prozent
Damit bekäme die FPÖ 57 Sitze, die ÖVP 51, die SPÖ 40, die Neos 18 und die Grünen 17.

Mögliche Koalitionen wären somit:

FPÖ/ÖVP: 108 Mandate (Kanzler Karl Nehammer schließt eine Koalition mit Herbert Kickl allerdings aus.)
ÖVP/SPÖ/Neos: 109 Mandate
ÖVP/SPÖ/Grüne: 108 Mandate

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Anna-Lena Schlitt
Anna-Lena Schlitt

Koalition zwischen ÖVP und SPÖ nicht mehr möglich

In der aktuellen Hochrechnung im ORF hat die rechte FPÖ ihren Vorsprung vor der konservativen ÖVP noch ein wenig weiter ausgebaut. Eine Koalition zwischen ÖVP und SPÖ wäre demnach nicht mehr möglich.
FPÖ: 29,2 Prozent
ÖVP: 26,3 Prozent
SPÖ: 20,5 Prozent
Neos: 9,1 Prozent
Grüne: 8,7 Prozent
Damit bekäme die FPÖ 57 Sitze, die ÖVP 51, die SPÖ 40, die Neos 18 und die Grünen 17.

Mögliche Koalitionen wären somit:

FPÖ/ÖVP: 108 Mandate (Kanzler Karl Nehammer schließt eine Koalition mit Herbert Kickl allerdings aus.)
ÖVP/SPÖ/Neos: 109 Mandate
ÖVP/SPÖ/Grüne: 108 Mandate

Lea-Katharina Krause
Lea-Katharina Krause

Karl Nehammer zeigt sich kämpferisch

Infolge der starken Verluste der ÖVP will Bundeskanzler Karl Nehammer die Frage stellen, warum seine Partei schlechter abgeschnitten hat als die FPÖ. „Keiner von euch muss sich einen Vorwurf machen“, sagte er an die Parteimitglieder gewendet.

In seiner Rede sagte er: „Aufgabe für uns ist jetzt zu sehen, warum radikalisierte Kräfte mehr Stimmen bekommen als wir, die die Kraft der Mitte vertreten.“ Die ÖVP müsse weiter Haltung zeigen und Probleme lösen.

Athithya Balamuraley
Athithya Balamuraley

Strache beglückwünscht FPÖ zu Erfolg

Ex-FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache hat seiner ehemaligen Partei zu den bisherigen Hochrechnungszahlen gratuliert. „Gratulation. Ein großartiges historisches Ergebnis für die FPÖ heute“, schrieb der ehemalige Vizekanzler auf X.

Straches politische Karriere wurde 2019 mit der sogenannten Ibiza-Affäre beendet. Damals war ein Video mit kontroversen Geschäftsplänen mit einer vermeintlichen russischen Oligarchin aufgetaucht. Danach wurde Strache aus der Partei ausgeschlossen.

Lea-Katharina Krause
Lea-Katharina Krause

SPÖ gewinnt trotz Verlusten ein Nationalratsmandat hinzu

Die SPÖ verliert laut aktuellen Hochrechnungen ein halbes Prozentpunkt im Vergleich zu den letzten Nationalratswahlen. Trotzdem erhält die Partei nach Angaben des ORF 41 Sitze im Nationalrat und gewinnt damit ein Mandat hinzu.

Dieser vermeintliche Widerspruch erklärt sich durch den Nichteinzug der Kleinparteien in den Nationalrat, wodurch sich die Sitzverteilungen im Parlament verändert. 

Claudia Thaler
Claudia Thaler

Welche Koalitionen sind möglich?

Bei allen Koalitionsvarianten, die nun möglich sind, gibt es Schwierigkeiten. Die konservative ÖVP könnte mit der FPÖ zusammenarbeiten. Aber das schließt die ÖVP mit Herbert Kickl zumindest bislang eindeutig aus.

Möglich wäre auch eine Große Koalition, also ÖVP und die sozialdemokratische SPÖ. Aber diese Koalition wäre mathematisch aktuell nicht möglich.

Es gibt auch eine dritte Variante: nämlich eine Koalition zwischen ÖVP, SPÖ und den liberalen Neos. Das ist nicht ganz ausgeschlossen, aber auch nicht sehr wahrscheinlich. 

Lea-Katharina Krause
Lea-Katharina Krause

Grüne sprechen von Regierungsauftrag

Trotz großer Verluste seiner Partei spricht Bundesgesundheitsminister Johannes Rauch von einem Auftrag der Regierungsbildung an die Grünen. Die Grünen, die aktuell gemeinsam mit der ÖVP regieren, müssten dafür sorgen, „eine tragfähige Regierung zustande zu bekommen“, sagte der Grünenpolitiker im ORF.

In den derzeitigen Hochrechnungen, laut denen die Grünen gegenüber der letzten Nationalratswahl fünf Prozentpunkte verloren haben, sieht Rauch einen Auftrag einer „proeuropäischen Regierung, die für Menschenrechte und Klimaschutz steht“.

Eine personelle Neuaufstellung der Partei lehnt er ab. Für die kommenden Landtagswahlen seien die Grünen gut aufgestellt.

Simone Brunner
Simone Brunner

Ex-Kanzler Kern spricht von Krise

Lange Gesichter im Café Landtmann. In einer ersten Reaktion sieht SPÖ-Ex-Kanzler Christian Kern eine „Krise des politischen Zentrums“. Und: „Wir müssen wieder am Ausgleich arbeiten“, und auch selbstkritisch sein, „mit welcher Härte man gegeneinander vorgeht.“

Einer ÖVP-SPÖ-Regierungsbildung, die derzeit rein rechnerisch nach aktuellem Stand ganz knapp möglich wäre, erteilt der ehemalige ÖVP-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner eine Absage. Mit einer derart knappen Mehrheit „ist das nicht lebbar.“

Simone Brunner/Zeit Online

Veronika Völlinger
Veronika Völlinger

Alice Weidel gratuliert FPÖ zu Wahlerfolg

Nach dem guten Abschneiden der rechten FPÖ laut den ersten Hochrechnungen hat AfD-Vorsitzende Alice Weidel der Partei gratuliert. „Die FPÖ ist laut 1. Hochrechnung stärkste Kraft! Herzlichen Glückwunsch an Herbert Kickl & die FPÖ„, schrieb Weidel nach Verkündung der ersten Hochrechnung auf X. 

Veronika Völlinger
Veronika Völlinger

Jubel bei der FPÖ

Für die rechte FPÖ ist der Sieg bei der Nationalratswahl ihr bisher größter Triumph. Dementsprechend laut war der Jubel über die erste Hochrechnung. „Alle Österreicherinnen und Österreich sind die Gewinner dieser positiven Veränderung“, sagte der freiheitliche Generalsekretär Michael Schnedlitz. Herbert Kickl habe einen famosen Wahlkampf bestritten. Das Endergebnis stehe noch nicht fest.

„Die Veränderung ist spürbar, jeder der die Grafik gesehen hat, sieht das. Der Wähler soll entscheiden, wer hier als Erster durchs Ziel geht„, sagte Schnedlitz. Fragen zum Anspruch auf eine Kanzlerschaft wollte Schnedlitz zunächst nicht beantworten.

Lea-Katharina Krause
Lea-Katharina Krause

ÖVP schließt Koalition mit Kickl weiter aus

Aus dem für die ÖVP enttäuschenden Wahlergebnis will die Partei vorerst keine personellen Konsequenzen ziehen. Die Partei stehe geeint hinter Bundeskanzler und Parteichef Karl Nehammer, sagte Generalsekretär Christian Stocker im TV-Sender ORF. Das bedeute auch, dass eine Zusammenarbeit mit der FPÖ unter Herbert Kickl weiterhin ausgeschlossen wird, sagte er.
Wenn man es richtig einordnet, kann man dieses Wahlergebnis mit keinem vorhergehenden Ergebnis vergleichen.

ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker

In den nächsten Tagen wolle die Partei einen Kurs für die nächsten Tage und Wochen ausarbeiten, sagte Stocker. Aussagen zu möglichen Wunschkoalitionen wurden zum jetzigen Zeitpunkt nicht getroffen.

Athithya Balamuraley
Athithya Balamuraley

Kickl bedankt sich bei seinen Wählern

In kleiner Runde hat FPÖ-Chef Herbert Kickl seinen Wahlsieg gefeiert. In der Öffentlichkeit wird sich der rechte Parteichef erst später zeigen – aber es gibt einen kurzen Tweet. Mit einem „Danke Österreich“ bedankt er sich auf der Plattform X und postet ein erstes Foto.

Christian Bartlau
Christian Bartlau

Stille Freude bei der FPÖ-Wahlparty

Als die ersten Gäste schon „29 Prozent!“ rufen und sich mit ihren Bierkrügen zuprosten, ist es auf der Bühne noch still, auf der sich Generalsekretär Christian Hafenecker und einige Funktionäre versammelt haben.

Der Grund für den verpassten Jubel: Die Partei lässt auf den Bildschirmen Servus TV laufen, das für seine Hochrechnung länger braucht als das ORF – nur sprechen sich die Zahlen des ungeliebten Öffentlich-Rechtlichen sehr schnell durch, vereinzelt fallen sich die Menschen in die Arme. Aber der große Jubel von der Bühne folgt erst, als das ORF zum Live-Interview bittet. Siegen will eben auch gelernt sein. 

Warten, bis die Leitung steht: Die Freiheitlichen warten auf der Bühne auf ihren Einsatz.
Warten, bis die Leitung steht: Die Freiheitlichen warten auf der Bühne auf ihren Einsatz. Christian Bartlau/ZEIT Online

Veronika Völlinger
Veronika Völlinger

Nächste Hochrechnung sieht FPÖ weiter vorn, SPÖ legt leicht zu

Die zweite Hochrechnung im ORF sieht eine minimale Veränderung für SPÖ, ÖVP und Grüne. Die FPÖ bleibt laut dem Meinungsforschungsinstitut Foresight vorn:

FPÖ: 29,1 Prozent
ÖVP: 26,3 Prozent
SPÖ: 20,9 Prozent
Neos: 8,8 Prozent
Grüne: 8,7 Prozent
KPÖ: 2,3 Prozent
Bierpartei: 2,1 Prozent
Keine: 0,6 Prozent
Sonstige: 0,6 Prozent

Damit ergäbe sich folgende Mandatsverteilung:

FPÖ: 57 Sitze
ÖVP: 51 Sitze
SPÖ: 41 Sitze
Neos: 17 Sitze
Grüne: 17 Sitze

Auch diese Hochrechnung weist noch eine Schwankungsbreite von etwa zwei Prozentpunkten auf. 

Veronika Völlinger
Veronika Völlinger

Wahlbeteiligung höher als vor fünf Jahren

Bei der Nationalratswahl sind nach Angaben des ORF 78 Prozent der Wahlberechtigten zur Wahl gegangen. Damit liegt die Wahlbeteiligung wieder höher als 2019. Damals lag sie bei 75,6 Prozent.

Veronika Völlinger
Veronika Völlinger

Hochrechnung sieht FPÖ vor ÖVP

Eine erste Hochrechnung des ORF sieht die FPÖ erstmals als stärkste Kraft vor der ÖVP. Die Zahlen:

FPÖ: 29,1 Prozent (+13,0)
ÖVP: 26,2 Prozent (-11,2)
SPÖ: 20,4 Prozent (-0,8)
Neos: 8,8 Prozent (+0,7)
Grüne: 8,6 Prozent (-5,3)
KPÖ: 2,9 Prozent (+2,3)
Bierpartei: 2,1 Prozent (+2,0)
Keine: 0,6 Prozent
Sonstige: 0,6 Prozent

Damit ergäbe sich folgende Mandatsverteilung:

FPÖ: 57
ÖVP: 52
SPÖ: 40
Neos: 17
Grüne: 17

Die erste Hochrechnung weist eine Schwankungsbreite von etwa zwei Prozentpunkten auf.

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