Nahostkonflikt: Huthis einfahren Öltanker im Roten Meer zur Explosion

Die proiranische Huthi-Miliz hat nach eigenen Angaben einen zuvor von ihr beschossenen und vor der Küste des Jemen vor Anker liegenden Öltanker zur Explosion gebracht. Huthi-Chef Abdul Malik al-Huthi sagte, seine Truppen hätten den mit 150.000 Tonnen Rohöl beladenen Tanker Anfang der Woche „gestürmt“ und mit Sprengfallen versehen. In einem von Huthi-nahen Medien veröffentlichten Video ist nun zu sehen, wie maskierte Männer Sprengstoff auf dem mittlerweile unbemannten Schiff anbringen und diesen dann zünden, was mehrere Brände an Bord auslöst.

Die einem griechischen Unternehmen gehörende MV Sounion war nach Angaben der britischen Behörde für maritime Sicherheit (UKMTO) am 21. August vor dem Hafen von Hudaida von den Huthis angegriffen worden. Die Huthis hatten nach eigenen Angaben Drohnen und Raketen auf den Tanker abgefeuert. Laut griechischen Hafenbehörden war das Schiff auf dem Weg vom Irak nach Griechenland, seit dem Angriff liegt es im Roten Meer zwischen Eritrea und dem Jemen vor Anker.

Die 25-köpfige Besatzung wurde von der EU-Mission Aspides, die zum Schutz von Handelsschiffen im Roten Meer stationiert ist, bereits in Sicherheit gebracht. Zuvor teilte die iranische UN-Vertretung mit, die von Iran unterstützten Huthis hätten einer „vorübergehenden Waffenruhe“ für den Zugang von Rettungsschiffen zugestimmt. Ein Huthi-Sprecher bestätigte wenig später, dass die Miliz einem Ersuchen „zahlreicher internationaler, insbesondere europäischer Seiten“ um Zugang zu dem Schiff stattgegeben habe.

EU und USA warnen vor einer Umweltkatastrophe

Aspides teilte nun im Onlinedienst X mit, dass Berichten zufolge „mehrere Brände an mehreren Stellen auf dem Hauptdeck des Schiffes entdeckt“ worden seien. Einen Ölteppich gebe es jedoch noch nicht. Das Schiff liege noch vor Anker und treibe nicht ab. Die EU-Mission bereite sich darauf vor, „in Abstimmung mit den europäischen Behörden und den Nachbarländern Maßnahmen zu ergreifen, um eine Umweltkatastrophe abzuwenden“.

Inzwischen hat sich die Miliz bereit erklärt, Rettungsteams Zugang zu dem unbemannten Schiff zu gewähren, von dem laut der EU-Mission Aspides eine erhöhte Gefahr für die Umwelt ausgeht. Auch die USA hatten zuvor vor dem Risiko einer Umweltkatastrophe im Roten Meer gewarnt. Wegen der fortgesetzten Angriffe der Huthis drohten „eine Million Barrel“ (rund 56.000 Tonnen) Öl ins Rote Meer zu fließen, sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller. 

In dem Gebiet verübt die Huthi-Miliz seit Monaten immer wieder Attacken gegen Handelsschiffe. Die vom Iran unterstützte und mit der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen verbündete Miliz handelt eigenen Angaben zufolge „aus Solidarität“ mit den Palästinensern, seit Israel und die Hamas Krieg führen.