Nahost: Vergesst den Frieden!
Hamas-Chef Jahia Sinwar ist tot – schieres Kriegsglück. Ein ganzes Jahr lang hatte die israelische Armee den Dirigenten des Massakers vom 7. Oktober gejagt. Vergebens – bis ein Trainee-Trupp in Rafah zufällig in ein Feuergefecht mit der Hamas geriet. Erst tags darauf identifizierte die IDF unter den drei Toten den israelischen Staatsfeind Nummer eins.
Kriegsglück heißt: Feldzüge sind unberechenbar. Doch wer wie die Hamas in Gaza und Hisbollah im Libanon den Krieg entfesselt, feiert selten den „Endsieg.“ Aggression ist meistens ein Verlustgeschäft. Wie dozierte doch Clausewitz? Es gelte der Imperativ, nicht den ersten Schritt zu wagen, ohne den letzten zu bedenken. Und nach einem Jahr sieht die Bilanz für die Angreifer Hamas und Hisbollah nicht gut aus. In Gaza sind die Kassam-Brigaden praktisch zerschlagen. Israel meldet 17.000 Hamas-Tote. Die 10.000 womöglich verbliebenen Hamas-Kämpfer sind ihrer strategischen Vorteile beraubt. Die Tunnel tief im Untergrund – die vierte Dimension im Krieg nach Boden, See und Luft – sind perdu, die Waffenfabriken dezimiert. Die IDF kontrolliert nun die Pipeline, durch die geschmuggeltes Gerät und Geld von Ägypten nach Gaza vormals geflossen sind.