Nahost: Tote und Verletzte nachdem Luftangriffen aufwärts Beirut

Die israelische Armee hat nach libanesischen Angaben zum dritten Mal seit Ende September Ziele im Zentrum von Beirut angegriffen. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden dabei mindestens 22 Menschen getötet und 117 weitere verletzt. Ziel des Angriffs sei ein hochrangiger Hisbollah-Funktionär gewesen, meldete die Nachrichtenagentur AFP und nannte Sicherheitskreise als Quelle. Ob er unter den Toten war, blieb zunächst unklar.

Der staatlichen Nachrichtenagentur ANI zufolge zielte der israelische Luftangriff „auf das Gebiet der Wohnviertel von Ras al-Nabaa und Nueiri“. Ein
Fotograf der Nachrichtenagentur AP berichtete, dass
der Angriff in Ras al-Nabaa die untere Hälfte eines
achtstöckigen Wohnhauses getroffen habe. Ein Treffer in der Gegend von Burdsch Abi Haidar habe ein Gebäude zum Einsturz gebracht, das in Flammen aufging.

Angriffe auf Gebäude mit Hisbollah-Kommandeuren

Der Hisbollah-Sender Al-Manar berichtete am
Donnerstagabend, ein Versuch, das ranghohe Hisbollah-Mitglied Wafik Safa
zu töten, sei gescheitert. Ob er sich in einem der beiden Gebäude
befunden hatte, erwähnte Al-Manar nicht. 

Vor den Angriffen auf
Beirut am Abend hatten die libanesischen Behörden die Zahl der Toten
innerhalb eines Tages mit 28 beziffert. Im Süden des Libanons wurden am
Donnerstag auch zwei
Soldaten der UN-Beobachtermission Unifil
durch israelischen Beschuss
verletzt. Grund für den Einsatz war nach Angaben der israelischen
Armee, dass Kämpfer der Hisbollah-Miliz auch in der Nähe von Unifil-Stützpunkten agieren würden und die Stützpunkte der Blauhelm-Mission für ihre eigenen Aktivitäten missbrauchten.

Seit September konzentrierte die israelische Armee einen erheblichen
Teil ihrer Kräfte auf den Kampf gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz
im Libanon. Bislang nahm sie vorwiegend Ziele in deren Hochburgen im
Südlibanon sowie in südlichen Vororten von Beirut ins Visier. Das
Zentrum Beiruts blieb bislang von den Angriffen weitgehend verschont.

Nach dem Großangriff der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas
auf Israel vom 7. Oktober 2023 und dem dadurch ausgelösten Krieg im
Gazastreifen hatte die mit der Hamas verbündete Hisbollah-Miliz mit
Luftangriffen eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Als Reaktion
weitete Israel seine Angriffe auf die Hisbollah im Libanon in den vergangenen Wochen aus. Dabei wurden unter anderen Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und weitere hochrangige Kommandeure der Schiitenmiliz getötet.

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