Nach 30 Millionen-Runde: Diese Leute sucht Deep Drive jetzt fürs Team

„Wir suchen Mitarbeiter mit Hunger und keine Hallodris“, sagt Felix Pörnbacher CEO von Deep Drive – Wer gesucht wird, wie ihr euch vorbereitet und was man verdient – Lest ihr hier.

Das Team von Deep Drive soll bis Anfang nächsten Jahres auf 100 Mitarbeiter wachsen.

Das Team von Deep Drive soll bis Anfang nächsten Jahres auf 100 Mitarbeiter wachsen.
Deep Drive

In Paris trafen sich Anfang Oktober Automobilhersteller aus der ganzen Welt. Anschließend wurde viel über die Lage der E-Mobility-Branche diskutiert. „E-Auto-Markt in der Krise” hieß es bei Business Insider, „Europas Akkuallergieoder „Das Batteriezellen-Desaster von Europas Autoindustrie titelte das Manager Magazin. Felix Pörnbacher, CEO von Deep Drive, und seine sechs Mitgründer trotzen dem Pessimismus. Kein Wunder, denn Deep Drive konnte kürzlich eine Series-B-Finanzierungsrunde über 30 Millionen Euro abschließen. Angeführt wurde die Runde von Leitmotif, einem US-VC aus dem Silicon Valley. Und das mit einer Idee, die zwar keine neue ist, aber trotzdem die Automobilbranche aufmischt.

Mit dem geraisten Geld möchte Deep Drive nun neue Stellen besetzen. Bis Anfang des nächsten Jahres möchte das Startup von 80 Mitarbeitenden (inklusive Werkstudenten) auf 100 wachsen. Was ihr mitbringen müsst? Wer gesucht wird? Was man bei Deep Drive verdienen kann? – Erfahrt ihr hier.

Was macht Deep Drive?

Deep Drive hat einen E-Motor entwickelt, der direkt an der Radkappe des Autos sitzt. Das ist möglich, da der Motor und der Akku um einiges kleiner sind als bei vergleichbaren Modellen. Der E-Motor soll, laut Unternehmensangaben, 20 Prozent effizienter sein und dabei die gleiche Power und Reichweite haben. Mit ihrer Idee konnte Deep Drive schon einige Konzernriesen anlocken und arbeitet mit acht der zehn größten Automobilherstellern weltweit zusammen.

Felix Pörnbacher, der bei der Gründung von Deep Drive erst 25 war, gründete das Deep-Tech-Startup 2021 mit sieben anderen Ex-TU-lern.

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Das sind die offenen Stellen

Aktuell sind fünfzehn Stellen bei Deep Drive ausgeschrieben:

  • Hardware Electronics Engineering
  • IT-System Administrator
  • Operation Specialist
  • Office Administrator
  • Mitarbeiter in der Musterbaufertigung
  • Prüfstandsfahrer/-Automatisierer
  • Prozessentwickler
  • Elektriker
  • Techniker
  • Senior Quality Assurance Specialist
  • Supplier Quality Specialist
  • E-Motor Validation Engineer
  • Werkstudent: IT

Auch Initiativbewerbungen sind willkommen, obwohl man dabei immer ein wenig Glück haben muss, ob es gerade passende Stellen gebe, so CEO Pörnbacher. Trotzdem schätzen die Gründer Eigeninitiative bei Bewerbungen: „Initiativbewerbungen nehmen wir für zukünftige Stellen in unseren Bewerberpool auf, daher sind sie stets willkommen.“

Der Bewerbungsprozess

Der Bewerbungsprozess bestehe aus drei Gesprächen, erzählt Pörnbacher, wobei dies auch immer von der jeweiligen Position abhängt. Meistens gibt es zuerst ein Gespräch mit der People-Abteilung. Dabei geht es vor allem um den „Personalfit“ und die „Soft Skills“. Außerdem findet stets ein Gespräch mit dem Team-Lead auf fachlicher Ebene statt. Das dritte Gespräch führen dann Pörnbacher oder sein Co-Geschäftsführer Stefan Ender selbst. In der Runde geht es um das „Vision Alignment“, erklärt Pörnbacher. „Da fragen wir: Wo seht ihr euch in der Journey von Deep Drive? Und erklären nochmal, wo wir hinwollen und was wir von der Rolle erwarten.“ Deshalb solle man sich vor dem Interview unbedingt fragen: Was ist mir wichtig an meinem Job? Welchen Beitrag will oder kann ich leisten? Und dann lerne der Bewerber noch das Team kennen. Manchmal beim Lunch, manchmal sogar im Rahmen eines Teamevents. Bei Positionen in der Produktion ist dann noch ein Probearbeiten erforderlich. Die Entscheidung sei letztlich eine Komponente aus allem.

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Extra Pluspunkte oder Türöffner?

„Ein Grundverständnis für das, was wir tun, ist wichtig“, betont Pörnbacher. Das helfe dabei, zu verstehen, was es bedeutet, in einem Hightech-Startup der Automobilbranche zu arbeiten und auch, wohin der Weg von Deep Drive noch führt. Das könne man allerdings schon erreichen, indem man sich über die Branche und Deep Drive einliest, oder einen Podcast dazu hört. „Wir verlangen nicht, dass jeder alles erklären kann und weiß, aber ein Grundverständnis muss vorhanden sein“, so Pörnbacher. Und natürlich die klassische Startup-Mentalität: „Ärmel hoch und los geht’s“. „Wir suchen hungrige Leute, die Lust haben, anzugreifen und Neues schaffen wollen“, sagt Pörnbacher. Besonders wichtig seien eine positive Arbeitseinstellung, intrinsische Motivation, Begeisterungsfähigkeit und eine Art „Hunger“, etwas zu verändern.

Gleichzeitig müsse es laut Pörnbacher immer eine Balance geben zwischen kreativem Experimentieren und dem Einhalten von Strukturen und Prozessen: „Wir brauchen kreative, innovative Leute, aber auf Bayerisch gesagt, wir brauchen auch keine Hallodris“.

„Wir sortieren nach Erfahrung aus, nicht nach Namen“

Ob man bereits bei den Topnames der Automobilbranche Erfahrungen gesammelt hat, sei nicht entscheidend. „Wir sortieren nach Erfahrungen aus, nicht nach Namen“, betont Pörnbacher. Erfahrung sei wichtig, da es bei Deep Drive keine Zuarbeit gebe – jeder übernimmt von Anfang an Verantwortung. Deshalb schätzen es die Gründer besonders, wenn jemand Proaktivität zeigt, das sei ein großer Pluspunkt.

Auch ein Studium ist ebenfalls keine Voraussetzung, denn auch Deep Drive spüre den Fachkräftemangel. „Unser größter Need liegt im Bereich der Fachkräfte“, sagt Pörnbacher. Trotzdem – die meisten wechseln von innerhalb der Automobilindustrie zu Deep Drive.

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„Das Gesamt-Bild muss stimmen“

Wer bei Deep Drive arbeiten will, muss fachlich, professionell, aber auch menschlich zum Unternehmen passen. Bei der Personalwahl seien sie anspruchsvoll, erklärt Pörnbacher: „Das heißt nicht, dass du der oder die Beste sein musst – wir achten auf das Gesamt-Bild.“ Das sei als Startup in einem Umfeld von Riesenkonzernen auch notwendig, denn sonst hätte Deep Drive als Disruptor keine Chance.

Viele der aktuell Angestellten wechselten nach einigen Jahren Erfahrung im Großkonzern zu Deep Drive. Das Startup-Umfeld biete Mitarbeitenden, sich innovativ und kreativ ausleben zu können. Diejenigen, die es zu Deep Drive zieht, begründen das laut Pörnbacher meist so: „Im Großkonzern stoße ich an Glasdecken, da gibt es zu viel Politik, Bürokratie, Bedenkenträger und Budgetbeschränkungen.“

Teamevents und Benefits

Im Team muss die Stimmung passen, deshalb gibt es neben Sommer- und Weihnachtsfesten auch monatliche Teamevents. Die Events variieren und reichen von Seifenkistenrennen und Oktoberfestbesuchen über Basketballturnieren bis hin zum „Waffle Wednesday“, der im November ansteht. Also eine „Work-is-life“-Mentalität? Nein, sagt Pörnbacher, denn: „Effizienz und guter Output sind kein Resultat von Überstunden“.

Deshalb ermögliche Deep Drive auch mobile Arbeitszeiten. „Ausgebrannte Mitarbeiter bringen uns gar nichts“, so Pörnbacher. Natürlich ist das nicht bei allen Stellen möglich. Deep Drive ist ein Hardware-Unternehmen und bei Rollen in der Produktion sei das schlichtweg nicht umsetzbar.

Weitere Benefits sind ein steuerlich begünstigtes Flexbudget über 100 Euro für Gesundheit, Mobilität oder ähnliches. Sidenote von Pörnbacher: „Das sollte möglichst nachhaltig ausgegeben werden.“ Außerdem gibt es eine bezuschusste, mobile Kantine, die täglich Mittagessen liefert. Eine Mahlzeit koste dann noch rund drei bis vier Euro für Mitarbeitende. Über Steuervorteile könne man sich zudem ein Auto bei Finn leasen, dasselbe gilt auch für E-Bikes. Und im Rahmen der „Volunteer Days“ können sich Mitarbeitende zusätzlich für ehrenamtliche Tätigkeiten Urlaub nehmen.

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Was kann man verdienen?

„Wir zahlen Marktstandard“, sagt Pörnbacher. Viele Mitarbeitende kommen aus der Autoindustrie, und deshalb möchte er betonen, dass das Gehalt in seinem Startup nicht geringer ausfalle. Für sehr erfahrene Ingenieure gehe das Gehalt bis zu 120.000 Euro im Jahr. Für Tätigkeiten in der Werkstatt komme es auf die Qualifikationsstufe und das Erfahrungsalter der Angestellten an. Ein Jahresgehalt liege hier zwischen 50.000 Euro und 60.000 Euro. Auch in den Businessrollen zahle Deep Drive den Marktstandard der Automobilindustrie. Die Werkstudierenden verdienen zwischen 16 und 19 Euro pro Stunde. Darüber hinaus gibt Deep Drive allen festangestellten Mitarbeitenden Unternehmensanteile. „Wir wollen das Unternehmen gemeinsam aufbauen. Unsere Mitarbeitenden sollen emotional und finanziell am Erfolg teilhaben“, sagt Pörnbacher. Bei einem Exit oder Börsengang profitieren die Mitarbeitenden dann entsprechend mit.

Source: businessinsider.de