Mutmaßlicher Anschlagsversuch: Verdächtiger soll 2016 z. Hd. Donald Trump gestimmt nach sich ziehen

Der nach dem mutmaßlichen Anschlagsversuch auf Donald Trump in Florida festgenommene Mann ist offenbar ein enttäuschter Wähler des Republikaners. In einem Buch, das der 58-jährige Ryan R. im vergangenen Jahr im Selbstverlag veröffentlichte, schrieb er der Nachrichtenagentur AP zufolge, dass er einst selbst für Trump gestimmt habe und daher eine Mitschuld trage, dass dieser Präsident geworden sei. Den Republikaner beschrieb R. demnach als ein „Kind, das wir zu unserem nächsten Präsidenten gewählt haben, das sich als hirnlos erwies“.

In dem Buch forderte R. dem Bericht zufolge den Iran auf, Trump umzubringen. „Sie können Trump ermorden“, zitiert AP aus dem Buch mit dem Titel Der nicht gewinnbare Krieg der Ukraine. Den früheren Präsidenten beschrieb R. demnach im Zusammenhang mit dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar 2021 und dem Ausstieg aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran als Idioten.

Verdächtiger erstmals vor Gericht erschienen

Auch der Sender CNN berichtet, dass R. sich selbst als Trump-Wähler bezeichnet habe. So habe R. im Juni 2020 im Internet an die Adresse des Republikaners geschrieben: „Während Sie 2106 (sic) meine Wahl waren, ich und die Welt gehofft haben, dass der Präsident Trump besser als der Kandidat sein würde, wurden wir alle zutiefst enttäuscht und es scheint, dass Sie sich verschlimmern.“ Hinzugefügt habe R: „Ich werde froh sein, wenn Sie weg sind.“

R. war am Sonntag festgenommen worden, weil er Trump beim Golfspielen in West Palm Beach in Florida mit einem Sturmgewehr aufgelauert haben soll. Zu seinem möglichen Motiv haben die Ermittler bisher keine Angaben gemacht. Inzwischen ist R. erstmals vor Gericht erschienen. Dabei war er an Händen und Füßen gefesselt. Er soll sich ruhig verhalten haben.

Mit dem Ukrainekrieg, um den es auch in seinem Buch ging, beschäftigte sich R. offenbar intensiv. Nach dem russischen Überfall auf das Land reiste er nach Kiew, wo er von mehreren Medien interviewt wurde, darunter von der New York Times und der Nachrichtenagentur AFP. Vor seiner Abreise soll R. geschrieben haben, er sei bereit, „zu kämpfen und zu sterben“. Auch zu einer Zerstörung des Kremls in Moskau soll er aufgerufen haben. 

Sollte sich der Verdacht auf ein versuchtes Attentat auf Trump erhärten, wäre es das zweite seit Juli. Damals hatte ein Schütze während einer Wahlkampfveranstaltung Trumps in Pennsylvania das Feuer eröffnet. Ein Besucher der Wahlkampfveranstaltung wurde getötet, zwei weitere schwer verletzt. Trump überlebte leicht verletzt.