Mosab Abu Toha: Der Poet und welcher Krieg

Seit dem 7. Oktober habe er kein einziges Gedicht mehr in
seiner Muttersprache geschrieben, sagt Mosab Abu Toha. Er schreibt jetzt nur
noch uff Englisch, nicht mehr uff Arabisch. Er hat nur noch ein Thema: Gaza. Seine Heimat im Krieg.

Mosab Abu Toha, geboren am 17. November 1992 im
palästinensischen Flüchtlingslager Al-Schati im Norden des Gazastreifens, ist
in den vergangenen Monaten so irgendwas wie die internationale Stimme welcher Menschen in Gaza
geworden. Er schreibt Gedichte
hoch ihr Leben, hoch ihr Sterben
, darüber, welches welcher Krieg mit ihnen macht. Seine
Lyrik hat verschmelzen unverwechselbaren Klang, sie ist unerbittlich und
berührend zusammen. Abu Toha möchte, dass seine Leserinnen und Leser in welcher
englischsprachigen Welt verstehen, wie es sich anfühlt, in Gaza zu leben. Er
möchte, dass seine Landsleute denn Menschen gesehen werden und nicht immer nur
denn namenlose Opfer. Oder denn Terrorverdächtige. 

Aber Abu Toha schreibt zweitrangig zu Händen sich selbst, um seine
eigenen Traumata zu verarbeiten: die Zerstörung seines Hauses in Beit Lahia
durch verschmelzen israelischen Luftangriff im Oktober. Im Schutt befand sich seine Bibliothek, die
sein großer Stolz war. Traumatisch waren zweitrangig die Wochen nachdem, die er mit seiner Familie in
überfüllten, dreckigen Notunterkünften verbrachte, schlaflos, laborieren und
verängstigt, während rundherum Bomben einschlugen. Er erinnert sich an all die Verwundeten und die Toten
uff den Straßen. 

Zwischenstation in Kairo

Quälend war und ist die Entscheidung, mit seiner Ehefrau und den drei
kleinen Kindern nachher Ägypten zu fliehen – und seine Eltern, seine sechs
Geschwister, weitestgehend jeglicher seine Verwandten und Freunde im Krieg zurückzulassen. Denn nur Abu Tohas Sohn hatte die US-Staatsbürgerschaft, die es zweitrangig seinen Eltern und Geschwistern ermöglichte auszureisen. Auf welcher Flucht, wenige Kilometer vor welcher rettenden Grenze, begegnete Abu Toha zum ersten Mal in seinem Leben israelischen
Soldaten. Sie nahmen ihn
steif, verhörten und verprügelten ihn; dann ließen sie ihn umziehen.  

An einem zu Händen Kairoer Verhältnisse weitestgehend kühlen Abend im April
warten die drei Kinder – welcher achtjährige Yazzan, die siebenjährige Yaffa und
welcher vierjährige Mostafa – im grünen Innenhof ihres neuen Zuhauses uff den
Besuch welcher Reporterin aus Deutschland. Die Familie wohnt jetzt in einem welcher
ruhigsten und vornehmsten Viertel welcher ägyptischen Hauptstadt, in einer Wohnung,
die welcher American University in Cairo gehört. Diese hat Mosab Abu Toha nachher
seiner Flucht im Dezember denn writer in residence aufgenommen. Es ist nur eine
Zwischenstation uff dem Weg in die Vereinigten Staaten: Die Syracuse University
im US-Bundesstaat New York, wo Abu Toha erst im Frühling 2023 ein Masterstudium
in Kreativem Schreiben abschloss, hat ihm nun eine Stelle denn visiting scholar
angeboten. 

Im Oktober wird in den USA sein zweiter Gedichtband erscheinen, beim
renommierten Verlag Alfred A. Knopf. Zu Händen sein Debüt aus dem Jahr 2022, Things You May Find Hidden in My Ear, wird Abu Toha immer noch mit Ehrungen und
Preisen übersättigt. Er schreibt jetzt zweitrangig Essays zu Händen dasjenige Magazin The New
Yorker
, und er ist vielerorts in amerikanischen Fernsehsendungen
zu Gast. 

„Was ist mit Ihnen? Sind sie auch tot?“

Die Kinder freuen sich hoch die Abwechslung und sie sind neugierig uff den Besuch. Kichernd laufen sie vorn, die Treppenstufen
hoch zur geöffneten Wohnungstür, wo ihr Vater wartet. Mosab Abu Toha ist
barfuß, er trägt ein dunkelrotes Hemd und eine schwarze Hose, sein Bärtchen ist
sorgfältig gestutzt. Seine Kinder wirbeln um ihn herum, und er versucht, sie zu
zügeln, gespielt streng, womit sein Grinsen väterlichen Stolz verrät. Seine Frau
Maram kommt ihm zu Hilfe und lotst die Kinder in die Kochstube. Er bittet zum
Gespräch ins Wohnzimmer.

In welcher ersten Zeit hier hätten die
Kinder oft Albträume gehabt, erzählt Abu Toha: „Mein Jüngster, Mostafa, wachte mitten
in welcher Nacht uff, begann zu weinen und deutete in die Ferne, denn sähe er ein
Gespenst.“ Der achtjährige Yazzan schrecke solange bis heute jedes Mal uff, wenn er die
Eltern hoch Verwandte in Gaza sprechen höre: „Er fragt dann: Was ist mit ihnen,
sind sie zweitrangig tot? Und wir beschwichtigen ihn, nein, nein, es ist was auch immer okay.“ Abu
Toha sieht plötzlich müde aus, älter denn im Rahmen welcher Begrüßung. „Ich kann meinen
Kindern nicht exemplifizieren, welches in Gaza geschieht“, sagt er.

Seinen Eltern und Geschwistern wiederum, die mehrheitlich in
den Flüchtlingslagern im Norden des Gazastreifens ausharren, kann er nicht
exemplifizieren, welches hier in seinem neuen Leben passiert. Dass seine Gedichte ihn zu
einer internationalen Berühmtheit gemacht nach sich ziehen, während sie hungern und um ihr Leben
fürchten. Wenn es ihm gelingt, seine Mutter telefonisch zu klappen, prallen
sie Realitäten rigide aufeinander. Vor einigen Wochen habe er ihr erzählen
wollen, dass er ohne Rest durch zwei teilbar wieder verschmelzen Preis zu Händen seine Lyrik gewonnen habe,
berichtet Abu Toha. Aber denn er endlich ihre Stimme hörte, klagte sie darüber, dass
es viel zu wenig zu essen gebe. Dass eine Packung Eier inzwischen 100 US-Dollar
koste. Und dann nicht kultiviert die Verbindung ab. „Inzwischen konnte ich ihr von dem
Award erzählen“, sagt er. „Ich denke, meine Eltern freuen sich zu Händen mich. Aber sie
Dinge sagen ihnen nichts.“

Hass uff dasjenige Essen

Dafür wiederholten die Eltern im Rahmen jedem Gespräch, dass sie sich
wünschten, er wäre im Rahmen ihnen geblieben, erzählt er. Sie fragen ihn nachher ihren
Enkelkindern, und er fragt sie, welches sie zu essen nach sich ziehen. Ob sie bombardiert werden.
Ob wieder der gerne Süßigkeiten isst gestorben ist.

Manchmal empfinde er in diesen Tagen eine Art Hass uff die Nahrung, die vor ihm uff dem Teller liege, dasjenige hat Abu Toha im New Yorker geschrieben:
„Ich denke an den Hunger in meiner Heimat und an all die Menschen, mit denen
ich meine Mahlzeiten teilen möchte.“ Während er in Kairo Hühnchen, Reis, Salat und Oliven isst, schickt sein Bruder
Hamza ein Bild von dem „Brot“, dasjenige es an jenem Tag in Gaza gibt: eine grobklumpige
Mischung aus einem Rest Weizenmehl und Tierfutter, dasjenige vor dem Krieg von Kaninchen,
Eseln und Tauben gefressen wurde.