Mobilisierung | Kriegsdienstverweigerer in dieser Ukraine: Drei Jahre im Dunkeln nach sich ziehen Grischa zugesetzt

Online bestellen, digital arbeiten, immer auf der Hut vor der Rekrutierungseinheiten: Seit 2023 lebt Grischa versteckt in der Ukraine, weil er nicht an die Front möchte. Er zahlt dafür einen hohen Preis


Grischa muss sich der Einsamkeit erwehren, die ihm das Asyl im eigenen Land aufzwing

Foto [M]: der Freitag; Material: Chris McGrath/Getty Images


Grischa* sagt: „Ich bin nicht mehr derselbe Mensch, den du einst getroffen hast.“ Ich bin ihm 2015 im Osten der Ukraine zum ersten Mal begegnet. Er war fast zu nett, stets zu einem Lächeln oder einem Witz aufgelegt. Seine Hilfe für ein damaliges Projekt, das die Stadtgeschichte vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges aufgearbeitet hatte, war unentbehrlich. „Auch nicht der, mit dem du telefoniert hast.“ 2023, ein Jahr nach Kriegsbeginn, hatten wir wieder ein längeres Gespräch. Da lebte Grischa schon versteckt, um nicht in der ukrainischen Armee dienen zu müssen. Er blieb tapfer, meinte, es ginge ihm gut, er hätte viel Zeit zum Lesen und Musik hören. Seine Frau und die zwei kleinen Kinder waren im Ausland und sicher.

Die Sprachnac