Margaret Atwood : „Was genau ist indirekter Sex?“

Pinker Strohhut, pinke Brille, neonfarbenes Umhängetuch – Margaret Atwood ist nicht zu übersehen, als sie in ihrem Lieblingscafé in Toronto, L’Espresso Bar Mercurio, im trubeligen Universitätsviertel erscheint. Eine Freundin hat die zierliche 85-Jährige die wenigen Hundert Meter von ihrem Haus hierher begleitet. Wir suchen uns einen Platz auf der sonnigen Terrasse. Immer mal wieder übertönt Baustellenlärm das Gespräch; geduldig wiederholt Atwood einen Satz, wenn es nötig ist. Unser Thema sind eigentlich ihre Memoiren „Book of Lives“, die in dieser Woche weltweit erscheinen. Doch wir landen gleich bei einem ernsten Thema: der aktuellen Politik in Nordamerika. Aber selbst dabei kichert Atwood häufig wie ein kleines Mädchen.