Mannheim: Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen zu Messerangriff in Mannheim

Nach dem tödlichen Messerangriff von Mannheim hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. „Wir gehen von einer religiösen Motivation der Tat aus“, sagte eine Sprecherin der obersten deutschen Anklagebehörde der Nachrichtenagentur dpa. Man gehe davon aus, dass der Mann
islamkritischen Menschen ihr Recht auf freie Meinungsäußerung absprechen
wollte, sagte sie.

Ein 25-Jähriger hatte am Freitag mehrere
Menschen bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa
(BPE) in der Mannheimer Innenstadt angriffen. Ein Polizist wurde dabei
mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt und erlag später seinen
Verletzungen im Krankenhaus
. Fünf weitere Männer waren im Zuge der Attacke
ebenfalls verletzt worden, darunter BPE-Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger.

Wohnung des Tatverdächtigen durchsucht

Der mutmaßliche Täter, ein afghanischer Staatsbürger, war nach dem Angriff von einem
weiteren Polizisten angeschossen worden
. Er soll sich seit 2013 in
Deutschland befunden haben und in Hessen wohnen. Er war
polizeilich bisher nicht bekannt. Ermittler durchsuchten seine Wohnung in Heppenheim bereits wenige Stunden nach der Tat
am Freitagabend. Dabei wurden auch elektronische Datenträger
sichergestellt.

Die Bewegung Pax Europa gilt als
rechtspopulistisch, so unterscheidet sie auf ihrer Website
beispielsweise nicht zwischen Islam und Islamismus. Ihr bayerischer
Landesverband wurde vom bayerischen Landesverfassungsschutz 2022 dem
Phänomen der „verfassungsschutzrelevanten Islamfeindlichkeit“ zugeordnet