„Made in Germany?“: Deutsche Kunst und Identität, von Ferne betrachtet
Die Idee,
Ausstellungen über Kunst aus Deutschland unter dem Label Made in Germany zu
vermarkten, ist ziemlich beliebt. In Hannover etwa präsentierten in den letzten knapp zwanzig
Jahren drei große Schauen dieses Titels die zeitgenössische Kunstszene
Deutschlands in Sprengel Museum, Kestnergesellschaft und dem örtlichen
Kunstverein. Es ist praktisch: Dank der ironischen Übertragung des
industriellen Gütesiegels auf die Sphäre des Künstlerischen lässt es sich
vermeiden, allzu essenzialistisch von deutscher Kunst zu sprechen. In diesem
Sinne wurde in Hannover statt werkimmanenter Qualitäten die Entstehung in
Deutschland zum Kriterium. Made in Germany stand für den kreativen Produktionsstandort
Deutschland und die von hier aus agierenden internationalen Künstlerstudios.