„Luxusstrategie ausweiten“: The Platform Group kauft weiter zu

Mit der Übernahme des Luxusuhrenhändlers Chronext will The Platform Group laut CEO Dominik Benner seine „Luxusstrategie ausweiten“.

Rolex, IWC, Patek Philippe. Mit der Übernahme der Chronext Gruppe erweitert The Platform Group abermals ihr Portfolio, diesmal um Luxusuhren. Das muss man über den Deal wissen.

Als einer der größten Händler für Luxusuhren in Deutschland sei Chronext eine der führenden Plattformen in diesem Bereich in Europa, heißt es in einer Mitteilung von The Platform Group (TPG) zu der Übernahme. Per 28. November wurde ein Asset Deal-Vertrag über sämtliche Vermögenswerte, Vorräte, Markenrechte, Online-Shops und Standorte geschlossen. Markenrechte und IP-Rechte wurden von der Chronext AG mit Sitz in Zug, Schweiz, erworben. Das Closing wird für Dezember 2024 erwartet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Geschäftsführung wird künftig aus Philipp Weiner, Frederike Knop und Frederic von Borries bestehen.

Ziel von Chronext sei es, neben dem eigenen An- und Verkauf von Luxusuhren sowie dem Kommissionsgeschäft künftig den Plattformansatz mit zertifizierten Händlern im In- und Ausland umzusetzen. Dabei geht es sowohl um neue Uhren als auch um Certified Pre-owned Luxusuhren (CPO).

Nach eigenen Angaben soll Chronext bis dato 175.000 Kunden in 60 Ländern beim An- und Verkauf von Luxusuhren begleitet haben, wobei mehr als 40% der Umsätze durch Stammkunden und Sammler generiert wurden. Zu den wichtigsten Uhrenmarken von Chronext zählen Rolex, Patek Philippe, Hublot, IWC, Cartier, Audemars Piguet, Breitling, Omega sowie A. Lange & Söhne.

Im Zuge des Asset Deals haben TPG und Chronext gemeinsam eine Strategie-Roadmap erstellt, die ab Q2 2025 die Anbindung von Partnern im Fachhandel sowie eine deutliche Sortimentsausweitung vorsieht. Ab 2025 sollen entsprechende Schnittstellen entwickelt, Produkt-Content erstellt und die Kundenbasis künftig ausgeweitet werden.

„Chronext hat die letzten Jahre sehr viel Geld in Markenaufbau und Kundenbeziehungen investiert, so ist eine europaweit bekannte Marke für Luxusuhren entstanden. Mit TPG gibt es nun eine klare Zukunftsstrategie. Wir haben mit der komplexen Vertragsgestaltung zur Übernahme der Chronext Gruppe den Fokus so ausgerichtet, dass wir eine Profitabilität sicherstellen und dies mit sehr genauer Ressourcenplanung“, erklärt Chronext-Geschäftsführer Frederic von Borries. „Hierzu gehört eine geringere Belegschaft, eine deutliche Kostenreduktion, eine Reduktion der Eigenankäufe und eine Ausweitung der Plattformstrategie, um den Umsatz zu erhöhen. Dieser Wandel ist hart, aber aus unserer Sicht notwendig, um gute Ergebnisbeiträge zu erreichen.“

The Platform Group versteht sich als Software-Unternehmen, das durch eigene Plattformlösungen in 23 Branchen aktiv ist, darunter Möbelhandel, Maschinenhandel, Dentaltechnik, Autoplattformen und Luxusmode. Hauptsitz der Gruppe ist Düsseldorf, europaweit gibt es insgesamt 16 Standorte. Die Gruppe ist extrem aktiv und hat seit 2020 über 25 Beteiligungen und Unternehmensakquisitionen vorgenommen. Im Geschäftsjahr 2023 wurde ein Pro-forma-Umsatz von 441 Mio. Euro bei einem operativen Ergebnis von 22,6 Mio. Euro (EBITDA-bereinigt) erwirtschaftet.