Wegen mutmaßlicher Drohnensichtungen in Norwegen sind Medienberichten zufolge mehrere Flüge umgeleitet worden. Ein Flugzeug auf dem Weg von der Hauptstadt Oslo zum Flughafen Bardufoss in der nördlichen Provinz Troms habe am späten Abend umkehren müssen, berichtete unter anderem der Sender NRK unter Berufung auf die Fluglinie Norwegian. Der Flughafen sei demnach vorübergehend geschlossen worden.
Stunden zuvor am Sonntag waren Drohnen laut Berichten auch etwas weiter südlich, in der Provinz Nordland, innerhalb der Sperrzone des Flughafens Brønnøysund gesichtet worden. Auch in dem Fall leiteten die Behörden sicherheitshalber einen Flug um, berichtete NRK unter Berufung auf den Flughafenbetreiber Avinor. Der mögliche Ursprung der Drohnen war demnach zunächst unklar.
Drohnensichtungen häufen sich
Bereits am Montagabend sollen unbekannte Drohnen im Luftraum der norwegischen Hauptstadt Oslo gesichtet worden sein. In der Folge wurden etwa 100 Flüge gestrichen und weitere auf andere Flughäfen umgeleitet. Rund 20.000 Passagiere waren betroffen. Eine Gefahr, sagte die Polizei, habe zu keinem Zeitpunkt bestanden.
Im Nachbarland Dänemark herrscht ebenfalls seit Tagen Drohnenalarm. Auch dort waren mehrere Drohnen an Flughäfen gesichtet worden. Der gesamte dänische Luftraum bleibt daher bis zum kommenden Freitag für zivile Drohnenflüge gesperrt. Hintergrund ist der EU-Gipfel, der in dieser Woche in Kopenhagen stattfindet, wie das Transportministerium mitteilte. Ab Montag seien in Dänemark alle zivilen Drohnenflüge verboten.
Die dänische Regierung bezeichnete die Drohnensichtungen als Zeichen einer „systematischen“ Bedrohung. Alles deute darauf hin, dass es sich bei dem „hybriden Angriff“ um „die
Arbeit eines professionellen Akteurs handelt“, sagte der dänische
Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen bei einer Pressekonferenz.
Auch in Schleswig-Holstein wurden jüngst unbekannte Drohnen gesichtet. Das Landesinnenministerium prüft den Verdacht auf Spionage.