Louvre: Mutmaßliche Louvre-Diebe laut Staatsanwaltschaft keine Profis

Bei den Verdächtigen im Falle des Louvre-Diebstahls handelt es sich nach Einschätzung der Behörden nicht um hochprofessionelle Kriminelle. Laut der Pariser Staatsanwältin Laure Beccuau hätten die Festgenommenen zwar nicht wie alltägliche Kriminelle gehandelt. Aber: Es sei eine „Art von Kriminalität, die wir im Allgemeinen nicht mit den oberen Rängen der organisierten Kriminalität in Verbindung bringen“, sagte sie dem Sender franceinfo.

Drei der vier mutmaßlichen Diebe befinden sich in Haft. Ihr Profil entspreche nicht dem von professionellen Gangstern, sondern von Kleinkriminellen aus den ärmeren nördlichen Vororten von Paris, teilten die französischen Behörden mit. Die Verdächtigen lebten alle „mehr oder weniger“ in Seine-Saint-Denis, sagte Beccuau. Dabei handelt es sich um ein einkommensschwaches Department nördlich von der französischen Hauptstadt. 

Zuvor hatten Medien in Frankreich vermutet, dass die Diebe keine Profis seien. Unter anderem ließen sie auf ihrer Flucht das wertvollste Stück fallen – die aus Gold, Smaragden und Diamanten gefertigte Krone der Kaiserin Eugénie. Zudem ließen die Täter Werkzeuge am Tatort liegen und setzten einen genutzten Lastwagen vor ihrer Flucht nicht in Brand. 

Staatsanwaltschaft vermutet mindestens einen weiteren Komplizen

An einem Sonntagmorgen vor zwei Wochen hatten zwei Männer bei dem Diebstahl einen
Möbelaufzug vor dem weltbekannten Museum geparkt. Sie
fuhren damit in den zweiten Stock, schlugen ein Fenster ein und brachen
Vitrinen mit Trennschleifen auf. Anschließend flüchteten sie auf Motorrollern,
die von zwei Komplizen gefahren wurden. Der Diebstahl dauerte weniger als
sieben Minuten.

Eine Woche nach der
Tat nahm die Polizei zwei Männer fest. Ein Festgenommener stand bereits wegen
schweren Diebstahls unter richterlicher Aufsicht. Nach Behördenangaben haben der
34- und der 39-Jährige ihre Beteiligung teilweise zugegeben. Am 29. Oktober
wurden ein weiterer Mann und eine Frau festgenommen und angeklagt. Laut
Staatsanwaltschaft fehlt mindestens noch eine Person, die am Louvre-Diebstahl
beteiligt gewesen sein soll. Weitere Komplizen schließen Frankreichs Behörden
nicht aus.