Liveblog Bundespolitik: Wegen Hitlergruß: AfD-Abgeordneter angeklagt

Bei gesellschaftlichen Anlässen wie der Verleihung von Schul- und Berufsabschlüssen in Deutschland sollen nach dem Willen der CSU verpflichtend die Nationalhymne, die Europahymne und in Bayern auch die Bayernhymne gespielt werden. Einstimmig votierten die Delegierten auf dem CSU-Parteitag in München für die entsprechende Forderung der Jungen Union.

„Die Nationalhymne ist ein Symbol für demokratische Werte und gesellschaftlichen Zusammenhalt“, heißt es im Antragsbeschluss. Die Nationalhymne sei „Symbol der nationalen Identität, der Zusammengehörigkeit und des Patriotismus und repräsentiert die Nation, ihre Geschichte, ihre Werte und ihren Stolz“. Aktuell entstehe der Eindruck, dass es zunehmend an Zusammenhalt in der Gesellschaft fehle.

„Ferner ist nicht ausgeschlossen, dass das Spielen der Hymnen auch zu einer gelingenden Integration beitragen kann. Wird die Altersstruktur der Asylsuchenden aus dem Jahr 2022 betrachtet, lässt sich feststellen, dass ca. 80.000 Asylbewerber unter 18 Jahre alt sind“, betonte die JU im Antrag.

Gerade in dieser Altersgruppe, in der eine misslungene Integration in die Gesellschaft langfristige Nachteile mit sich bringen könne, stelle das Spielen der Bayernhymne, der Nationalhymne sowie des Europaliedes eine geeignete Möglichkeit dar, um die Integration kostengünstig und ohne größeren Aufwand weiter zu fördern.

Die Sozialdemokraten kritisierten den Vorstoß. Gegenüber dem „Spiegel“ sagte Sebastian Roloff, Vorsitzender der Bayern-SPD: „Wer davon ablenken möchte, dass es auch in Bayern großen Bedarf gibt, in Schulen und Bildung zu investieren, führt solche Debatten. Wirklich weiterhelfen tut das niemandem.“ 

Source: faz.net