Literatur: Buchhändler versteigert Originalmanuskript von „Der kleine Prinz“

Ein Londoner Buchhändler hat den Verkauf eines Originalmanuskripts des Kinderbuchklassikers Der kleine Prinz von Antoine de Saint-Exupéry angekündigt. Es solle
Ende November während der Kunstmesse Abu Dhabi Art versteigert werden, teilte das Unternehmen Peter Harrington Rare
Books mit. Der
Preis soll bei mindestens 1,16 Millionen Euro liegen. Der Händler hatte das Manuskript in diesem Jahr
für eine unbekannte Summe erworben. Ebenfalls versteigert wird ein vom französischen Kultusministerium ausgestellter Reisepass von Saint-Exupéry.

Das zum Verkauf stehende Manuskript enthält handschriftliche
Korrekturen und Überarbeitungen des Autors und weist starke Gebrauchsspuren
auf. Es enthält zudem einige Passagen, die später gestrichen wurden. Es ist
eher selten, dass ein solches Manuskript auf dem Markt für seltene Bücher
auftaucht, auf dem sehr hohe Preise eher ungewöhnlich sind. Ein Mitarbeiter des
Buchhändlers teilte mit, das Manuskript sei eine von drei bekannten Versionen,
von denen eine in der Nationalbibliothek Frankreichs aufbewahrt werde.

Eins der erfolgreichsten Bücher der Welt

Der kleine Prinz ist bis heute eines der am
meisten verkauften Bücher der Welt. Die Geschichte um den außerirdischen Prinzen und dessen interstellare Reisen wurde in 270 Sprachen übersetzt und millionenfach verkauft. Laut Angaben des Londoner Unternehmens wurden von dem Buch sogar mehr Exemplare veräußert als vom ersten Band der HarryPotter-Reihe und J.R.R. Tolkiens Der Hobbit zusammen.

Der französische Schriftsteller und Pilot Saint-Exupéry
verfasste das poetisch-philosophische Werk 1942 im Exil in New York, wohin er
vor der deutschen Invasion geflohen war. Den immensen Erfolg seines Buches
erlebte Saint-Exupéry nicht mehr. 1943 verließ er New York und ging in das von
alliierten Truppen kontrollierte Algerien, um wieder Pilot der Luftstreitkräfte
zu sein. Ein Jahr später kehrte er von einem Aufklärungsflug zwischen Korsika
und Grenoble nicht zurück.