Libanon: Wadephul fordert Waffenniederlegung von Hisbollah in Libanon
Außenminister Johann Wadephul ist auf seiner Nahostreise im
Libanon angekommen. In der Hauptstadt Beirut traf der CDU-Politiker seinen
Amtskollegen Jussef Radschi. Anschließend sind getrennte Gespräche mit
Staatspräsident Joseph Aoun und Ministerpräsident Nauaf Salam geplant. Thema
dürfte dabei unter anderem die schleppend laufende Entwaffnung der Miliz Hisbollah
sein.
Für einen dauerhaften Frieden in der Region müsse die
Hisbollah endlich ihre Waffen niederlegen, forderte Wadephul vor den
Gesprächen. Bis Ende des Jahres soll die vom Iran unterstütze Miliz ihre Waffen
abgeben. Die Hisbollah hat diesem Zeitplan nie zugestimmt. Israel und seine
Verbündeten, allen voran die USA, kritisieren den Prozess als zu langsam.
Für die libanesische Regierung ist die Entwaffnung ein heikles Thema, da die Hisbollah noch immer große Zustimmung erfährt, vor allem aus der
schiitischen Bevölkerung. Die Milizi sieht sich als einzig wahre Widerstandskraft
gegen den erklärten Erzfeind Israel. Beauftragt mit der Entwaffnung wurde die
libanesische Armee. Sie gilt im Vergleich zur Hisbollah als eher schwach und
schlecht ausgerüstet.
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