Lebensmittel-Lieferdienste: „Die Rechnung geht einfach nicht auf“

Anbieter wie Gorillas ziehen sich vielerorts zurück, kleinere Lieferdienste schenken uff. Steht die Branche vor dem Ruin? Ein Experte sieht noch verschmelzen letzten Ausweg.

"Das Versprechen der 15 Minuten rechnet sich nicht und überzeugt alleine den Kunden auch nicht mehr. Im Grunde müssen die Lieferdienste sich neu erfinden", sagt der Markt-Experte Stephan Soroka.

„Das Versprechen dieser 15 Minuten rechnet sich nicht und überzeugt selber den Kunden zweite Geige nicht mehr. Im Grunde sollen die Lieferdienste sich neu erfinden“, sagt dieser Markt-Experte Stephan Soroka.
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Zuletzt waren die Nachrichten aus dem Liefer-Startup-Segment durchweg schlecht: Gorillas liefert nur noch in wenigen von einstmals 23 deutschen Städten, Getir entlässt viele Mitarbeitenden, und die kleineren Anbieter verschwinden, Zug um Zug: Dropp insolvent, Yababa insolvent, Alpakas insolvent, Arive schließt Standorte und entlässt viele Leute. Ist dasjenige ganze Thema jetzt aus und vorbei?

Offensichtlich nicht, denn: Im vergangenen Herbst stieg unbedingt Aldi Süd in dasjenige Geschäft mit den nachdem Hause gelieferten Lebensmitteln ein. Und zweite Geige Picnic expandiert, hat 40 deutsche Städte im Blick und will wohl in Zukunft zweite Geige Drogerieartikel liefern. Wie passt dasjenige was auch immer zusammen?

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Der in Prag lebende Stephan Soroka beobachtet den europäischen Markt im Grunde seit dieser Zeit seiner Entstehung 2020. Er analysiert ihn, bespricht ihn in seinem Podcast und schreibt in seinem Newsletter gut aktuelle Entwicklungen. Mit seiner Firma Wear Your Brand ist er in gewisser Weise zweite Geige selbst Teil des Lieferdienst-Geschäftes: Er verkauft Rucksäcke, Jacken, Lieferboxen und so weiter mit den Namen dieser Lieferfirmen z. Hd. deren Fahrerinnen und Fahrer. 

Stephan, es ist kein Geheimnis: Keiner dieser in Deutschland operierenden Schnell-Lieferdienste macht Profit. Warum?

Das ist nicht nur in Deutschland so, dasjenige ist ein weltweites Problem. Wenn man mit On-Demand-Delivery anfängt, ist es ein extrem kapitalintensives Geschäft. Nicht nur muss man Kunden von Null Vorteil verschaffen, man braucht zweite Geige die sogenannten „Darkstores“, die Microfullfilmencenter, und die Software. Die Personalkosten sind hoch, du musst immer Fahrer in den Startlöchern vor dem Lager nach sich ziehen. Zugleich können die Firmen nicht genug z. Hd. die Lieferung verlangen, weil die Kunden nicht bereit liegend sind, mehr z. Hd. diesen Service zu bezahlen. Die Rechnung geht damit wie am Schnürchen nicht uff. 

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Warum nach sich ziehen obgleich so viele darauf gesetzt, Gründer wie Investoren?

Am Anfang dieser Quick-Commerce-Welle war wie am Schnürchen so viel Geld da. Es schien sicher, dasjenige in E-Commerce zu stecken. Das On-Demand-Geschäft wirkte wie eine neue E-Commerce-Idee mit großen Chancen. Gerade, qua während Corona die Leute gezwungen waren, zuhause zu bleiben und sich schnell daran gewöhnten, qua sie nachdem immer mehr Convenience verlangten und die Wirtschaft boomte. Da passte ein solcher Luxus-Service in die Zeit. Denn zweite Geige wenn Quick-Commerce praktisch nicht qua „Luxus“ beworben wird, ist es ja genau dasjenige: Waren in zehn solange bis fünfzehn Minuten geliefert zu bekommen, ist keine Notwendigkeit. 

Also rechnete niemand mit einem tragfähigen Geschäftsmodell?

Eher nicht. Aber nicht mehr da wollten möglichst schnell zumindest ein kleines Stück vom Kuchen abhaben und mischten mit. In dieser Hoffnung, im besten Fall von jemandem gekauft zu werden. Dass die Branche daher so schnell ihre Finanzierungsprobleme bekommen würde, hatten die wenigsten erwartet. Alle waren davon ausgegangen, dass dasjenige Hoch beständiger wäre, dass die Welle des Marktwachstums und dieser Expansion länger dauern würde, und dass sie noch die Chance hätten, die Kunden stärker an die neue Art Commerce zu gewöhnen.

Und jetzt ist was auch immer vorbei?

Nein. Es wird es mehr Konsolidierungen schenken. Das zurückgezogen reicht daher nicht, dasjenige Quick-Commerce-Konzept wird sich wandeln sollen. Das Versprechen dieser 15 Minuten rechnet sich nicht und überzeugt selber den Kunden zweite Geige nicht mehr. Da muss man mehr Service hinzufügen. On-Demand Lieferdienste nötig haben effizientere Wege, ihre Ressourcen zu nutzen, um nicht weiter wie am Schnürchen nur Geld zu verbrennen. Im Grunde sollen die Lieferdienste sich neu erfinden.

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Wie könnte dasjenige aussehen?

Aktuell sollen wir drei Arten von Lieferdiensten unterscheiden. Zum verschmelzen: Die On-Demand-Lieferer. Gorillas und Getir zum Beispiel. Deren nahezu einzige Einnahmequelle und ihre einzige Chance irgendwann Profit zu zeugen, sind die wenigen Waren, die sie im Angebot nach sich ziehen. Und dem oppositionell stillstehen die schon genannten Kosten, Logistik, Personal, Lager, Markteting. Dann gibt es die Aggregatoren, Firmen wie Delivery Hero, zum Beispiel. Deren Vorteil ist, dass sie schon die Logistik und bestehende Kunden nach sich ziehen. Die Fahrer liefern ohnehin aus. Man könnte On-Demand qua zusätzlichen Service offerieren. Oder dasjenige Angebot dieser gelieferten Waren verbiegen. Diese Firmen nach sich ziehen ja viele Daten und wissen, welches Kunden zu welcher Zeit und wo wollen. 

Und die dritte Variante?

Das sind die klassischen Einzelhändler wie Rewe oder Aldi. Die sollen online in Betracht kommen. Online ist die Zukunft, dasjenige Leben ist schneller geworden und die Menschen bequemer. Z. Hd. die ist ein Lieferangebot eine Möglichkeit, die bestehende Kundschaft zu halten und ihr verschmelzen Extra-Service zu eröffnen, dieser sie von Wettbewerbern abhebt. Und die nach sich ziehen zweite Geige schon viel: Kunden, ein sehr breites Warenangebot und Lagerflächen. Ich bin ziemlich sicher, dass sie Gruppe nachhaltig triumphierend sein wird.

Aber nicht in zehn Minuten. 

Genau, zehn Minuten rechnen sich nicht, daher wenn man dasjenige Lieferfenster nur minimal erweitert, uff 30 solange bis 60 Minuten, kann dasjenige schon ganz voneinander abweichend aussehen. Oder sie setzen schlichtweg uff Terminlieferungen, dann können sie zweite Geige ihre Touren nachdem dem sogenannten Milchmann-Prinzip planen. Erfahrungsgemäß sind die Warenkörbe dieser Kunden da größer und die Firmen können bessere Margen glücken. Die Logistik ist effizienter eingesetzt.

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Überspitzt gesagt: Aldi wird Getir überleben?

Nein, man kann Quick-Commerce nicht mit dem, welches etwa Aldi anbietet vergleichen. Der Usecase und die Kaufanlässe z. Hd. den Kunden sind komplett andere: On-Demand-Delivery ist Convenience Shopping, ist Luxus, wie gesagt. Eine Lieferung von Aldi ist kein Luxus, dasjenige ist schon so gut wie eine Notwendigkeit.
Ich glaube, wenn man mehrere Modelle offerieren kann ist dasjenige ideal. In diesem Sinne können sich erfolgreiche Partnerschaften treu, wie die zwischen Rewe und Flink etwa. Rewe hat die Produkte und die Lagerflächen, Flink die On-Demand Kundschaft und die Logistik.

Was braucht es noch, um mit Schnell-Lieferdiensten Geld zu verdienen?

Will man im Bereich On-Demand nachhaltig triumphierend sein, muss man supereffizient sein. Man braucht etwa eine möglichst stabile Frequenz von Bestellungen. Da können die Aggregatoren speziell punkten: Die zeugen ohnehin schon Volumen mit fertigem Essen – zu den Essenszeiten. Mit dieser zusätzlichen Lieferung von Lebensmitteln on demand während des restlichen Tages, könnten sie Firmen profitabel werden. Die meisten sind es noch nicht, daher Uber Eats hat zum Beispiel hat letzten Monat erstmals schwarze Zahlen geschrieben. 

Source: businessinsider.de