László Krasznahorkai: Wo beginnen mit dem Werk des neuen Literaturnobelpreisträgers?
Hier tobt der Satan, im japanischen Kloster herrscht Stille und ein paar seltsame Briefe an Angela Merkel gibt es auch – ein kleiner Überblick über das wilde Werk des neuen Literaturnobelpreisträgers László Krasznahorkai.
Seinen ersten Roman Satanstango platziert Krasznahorkai in einer Kulisse des totalen Verfalls: ein entlegenes Dorf in Südostungarn, vom Kommunismus ebenso ausgezehrt wie vom Dauerregen durchweicht. In dieser Tristesse vegetieren die letzten Dorfbewohner vor sich hin, haben sich von jeglicher Hoffnung auf Veränderung und Abwechslung verabschiedet – bis der vermeintliche Prophet Irimiás um die Ecke biegt. Er lullt die Bewohner mit der trügerischen Aussicht auf einen Neuanfang ein und versetzt die kleine Dorfgemeinschaft in Aufruhr. Was sie nicht wissen: Er arbeitet als Spitzel für die Polizei und nutzt das Dorf skrupellos als Bühne für seine eigenen Machtspielchen. Am Ende bleibt alles, wie es war – die Dorfbewohner gefangen im Stillstand.