Landtagswahlen: Umfrage sieht AfD in Thüringen offensichtlich vor Die Schwarzen und BSW

Gut drei Monate vor der Landtagswahl in Thüringen würde sich laut einer aktuellen Umfrage eine schwierige Regierungsbildung abzeichnen. Die Linke von Ministerpräsident Bodo Ramelow verliert weiter an Zustimmung und käme nur noch auf elf Prozent, wie die Erhebung des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap zeigt. Stärkste Kraft würde demnach mit 28 Prozent die AfD mit Spitzenkandidat Björn Höcke. Die CDU von Spitzenkandidat Mario Voigt könnte mit 23 Prozent rechnen, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) mit 21 Prozent. Die SPD erhielte sieben Prozent, Grüne (vier Prozent) und FDP (drei Prozent) wären nicht mehr im Landtag vertreten.

Damit hätte weder die bisherige rot-rot-grüne Minderheitsregierung noch eine andere derzeit in Deutschland regierende Koalition eine Mehrheit der Sitze im Parlament. Rechnerisch möglich wäre etwa ein Dreierbündnis aus CDU, BSW und SPD. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hat eine Koalition mit dem BSW auf Bundesebene ausgeschlossen, zur Landesebene äußerte er sich zurückhaltender. Auch Voigt hat ein solches Bündnis bislang nicht ausgeschlossen.

Im Vergleich zu einer vorangegangenen Umfrage vom März verliert die AfD
in der aktuellen Erhebung einen Prozentpunkt, während die CDU drei Punkte gewinnt. Das BSW kann
sich um sechs Punkte verbessern. Die Parteien der aktuellen
Landesregierung verlieren allesamt. Die Linke rutscht um fünf Punkte ab,
die SPD verliert zwei Punkte, die Grünen büßen einen Punkt ein.

Thüringer AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft

Die Landtagswahl findet am 1. September statt. Die AfD wird vom dortigen Landesverfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft. Für die Umfrage im Auftrag des MDR hat infratest dimap zwischen dem 13. und 16. Juni 1.172 repräsentativ ausgewählte Bürgerinnen und Bürger befragt.

Wahlumfragen sind generell immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.